Nachtsperre in Halleiner Ambulanz: Rotes Kreuz erhält mehr Geld
SALZBURG. Seit Anfang 2014 ist die Unfallambulanz im Krankenhaus Hallein in der Nacht geschlossen, seit Ende November auch am Wochenende. Weil auch an Wochentagen bereits um 15.30 Uhr Schluss war und dies nicht kommuniziert wurde, schlug das Rote Kreuz kurz vor Weihnachten Alarm. Die Rettungsautos müssten Patienten nun öfter nach Salzburg ins Spital bringen und könnten in dieser Zeit keine anderen Fahrten übernehmen. Da tagsüber keine Ehrenamtlichen, sondern Fixangestellte im Einsatz sind, entstanden dem Roten Kreuz hohe Kosten.
Diese werden nun abgegolten: Das Landesrettungsgesetz wird geändert, ab 1. Jänner 2017 gibt es pro Jahr 600.000 Euro mehr – je 300.000 Euro von Land und Gemeinden. Landesrettungskommandant Anton Holzer ist froh darüber: „Die höhere Anzahl der Fahrten tagsüber sind mit der Erhöhung des Rettungsbeitrags abgedeckt.“
Kritik kommt vom Tennengauer SPÖ-Vorsitzenden Roland Meisl: „Die Patienten verbringen mehr Zeit im Rettungsauto. Das ist der falsche Weg. Die ländliche Gesundheitsversorgung wird ausgehöhlt.“
Spitalsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) widerspricht: „Hallein ist nur ein Beispiel. Die Rettung hat auch durch die geänderte Rufbereitschaft der Hausärzte in der Nacht mehr Fahrten.“Das Landesrettungsgesetz sei schon länger nicht mehr geändert worden. Frühere Maßnahmen, wie die Schließung der Geburtenstation in Mittersill, hätten dem Roten Kreuz auch einen Mehraufwand beschert und seien noch nicht berücksichtigt worden. Stöckl sagte, man werde alles tun, um kleine Spitäler zu erhalten: „Aber wir können dort nicht mehr alles anbieten.“