Ein ÖSV-Debütant kann überraschen
Den Kärntner WM-Neuling Marco Schwarz haben auch die Favoriten in St. Moritz auf der Rechnung.
„Das Flache taugt mir“, sagt Marco Schwarz und wirft in Gedanken schon einmal einen Blick auf jene Slalompiste, wo am Sonntag die letzten Medaillen der alpinen Ski-WM in St. Moritz vergeben werden. Laut bisherigem Saisonverlauf sind Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen die Goldanwärter, die Hangbeschaffenheit und die Sonneneinstrahlung könnten aber leicht einen Überraschungssieger bringen.
Zwar hat Hirscher in seiner Karriere schon auf flachen Hängen Siege gefeiert, wie zuletzt im November in Levi beispielsweise, doch steile und harte Hänge mag er lieber. Der 27-Jährige hält in St. Moritz vieles für möglich. „Im Slalom ist es für mich vollkommen offen. Bei der Topografie des Hanges ist sehr viel möglich. Da haben wir einen in den eigenen Reihen, Marco Schwarz. Es gibt nur einen Schnelleren im Flachen, das ist der Andre Myhrer. Dann kommt der Blacky. Vielleicht gibt es in dem Slalom überhaupt keine Favoritenmedaille. Es kann aber auch alles so laufen, wie die letzten Rennen waren“, sagte Hirscher.
Der Schwede Myhrer gewann im März 2016 beim Weltcup-Finale die WM-Generalprobe vor Hirscher, dem Norweger Sebastian-Foss Solevaag sowie den Ex-Aequo-Vierten Schwarz und Julien Lizeroux (FRA), Sechster war Manuel Feller. „Blacky“Schwarz weiß, dass ihm das Gelände mit den wenig steilen Übergängen liegt und entgegenkommt. „In der Favoritenrolle sehe ich mich nicht, ich bin sicher der Jäger. Damit kann ich mich gut zurechtfinden“, meinte Schwarz.
Neben ihm und Hirscher treten noch Manuel Feller und Michael Matt für den ÖSV an. Auch bei Feller scheint am Sonntag alles möglich. „Bevor ich Vierter werde, liege ich lieber im Schnee“, meinte er. Auf den zweiten Durchgang im Riesentorlauf hat er am Freitag wegen Rückenproblemen und wegen eines verpatzten ersten Laufes (Rang 33) verzichtet.