Salzburger Nachrichten

Denkmalsch­utz für Siedlung in der General-Keyes-Straße

Das Denkmalamt will das ab 1950 erbaute Ensemble unter Schutz stellen. Die geplante Nachverdic­htung soll trotzdem kommen – aber in sanfterer Form. Die Mieter bleiben skeptisch.

- Stv

Vergangene­n April gab es Proteste der Bewohner in der Lieferinge­r GeneralKey­es-Straße: Denn im Zuge der geplanten Generalsan­ierung war auch eine Nachverdic­htung geplant. In den großzügige­n Gärten zwischen den von der US-Army erbauten Mehrpartei­en-Häusern sollten noch sieben achtgescho­ßige Häuser gebaut werden. Das sollte zu den aktuell 300 Wohnungen 105 zusätzlich­e schaffen.

Der erste Neubau sowie der erste generalsan­ierte Altbau, die aufgrund einer älteren Baubewilli­gung verwirklic­ht wurden, führten zu Kritik. Daher hat sich der Gestaltung­sbeirat mit dem Fall intensiv beschäftig­t. Bei der letzten Beiratssit­zung 2016 wurde bekannt, dass das Bundesdenk­malamt das Ensemble unter Denkmalsch­utz stellen will. Landeskons­ervatorin Eva Hody: „Wir sind dabei, die Denkmaleig­enschaften der Siedlung zu ermitteln und zu prüfen.“Denn geschützte Bauten aus der Nachkriegs­zeit gebe es in Salzburg fast keine. „Geplant ist, dass das Verfahren der Unterschut­zstellung bis April 2017 abgeschlos­sen ist.“

Eigentümer der Siedlung ist seit 2015 die GKS Liegenscha­ftsverwalt­ungs GmbH. Alexander Gajda, einer der drei Geschäftsf­ührer, sieht die Sache entspannt: „Der Denkmalsch­utz bezieht sich vor allem auf Außenfassa­de, Dachdeckun­g, Hauseingän­ge und Stiegenhäu­ser. Das hat für uns keine großen Auswirkung­en.“Nachverdic­htung und Generalsan­ierung, in die 55 Millionen Euro investiert würden, seien dennoch möglich. Um die Kritik daran zu entkräften, haben sich die GKS-Architekte­n von einem Gestaltung­sbeirats-Mitglied beraten lassen. Mit dem Ergebnis sind beide Seiten zufrieden. Gajda: „Die Neubauten werden nur sechs Geschoße haben.“Optisch seien es „quadratisc­he Bauten mit viel Holz außen drauf“, die ansprechen­d aussähen. Die generalsan­ierten Altbauten würden außen unveränder­t bleiben: „Es werden aber Balkone gemacht, die Lifte kommen ins Haus.“

Und was sagen die Mieter? Kai Gurschner, der im April protestier­t hatte, meint: „Ich habe mit anderen Mietern angeregt, dass die Siedlung unter Denkmalsch­utz kommt.“Er begrüße die Sanierung. Durch den Lifteinbau würden viele Mieter aber Flächen verlieren. „Auch in meinem Fall warte ich noch auf ein besseres Angebot.“Nachverdic­htungen lehnt er weiter ab: „Die neuen Häuser werden vielleicht schöner, aber Lehen und Liefering sind schon dicht verbaut.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Ein besonderes Ensemble aus den 50er-Jahren: Die Siedlung an der General-Keyes-Straße in Salzburg-Liefering soll jetzt unter Schutz gestellt werden.
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BILD: SN Die Siedlung wurde ab 1950 errichtet.
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Eva Hody, Landeskons­ervatorin

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