Ein Jubeltag für Österreichs Wintersportler
Bei der Ski-WM und der Biathlon-Heim-WM sammelten die ÖSV-Stars Medaillen. Einer räumte besonders ab.
Der Sonntag war wegen des strahlenden Wetters eigentlich kein Fernsehtag. Aber er wurde es dann auf jeden Fall, denn es war für Österreichs Wintersportler ein besonderer Tag: Marcel Hirscher holte sich überlegen Slalom-Gold und wurde mit am Ende zwei WM-Titeln und einer Silbernen zum Superstar der alpinen SkiWM in St. Moritz. Der Salzburger sollte danach von einem „Gefühl der völligen Befreiung“sprechen. Hirscher hält nun bei sechs WM-Titeln – nur noch eine WM-Goldene fehlt auf Toni Sailer, den bisher erfolgreichsten österreichischen WM-Starter. Welch großer Druck bei einer WM auf den Favoriten lastet, sah man beim Slalom-Dominator der Saison, Henrik Kristoffersen aus Norwegen, der am Sonntag nur Vierter wurde.
Nach dem Salzburger Roland Leitinger im freitägigen Riesentorlauf konnte sich im abschließenden Slalom-Bewerb wieder ein heimischer Läufer in Szene setzen, mit dem man nicht rechnen konnte: Manuel Feller aus Fieberbrunn, bisher noch nie bei einem Weltcuprennen auf dem Podest, wurde mit 0,68 Sekunden Rückstand auf Hirscher Zwei- ter und korrigierte alle Skeptiker, die da meinten, der Tiroler werde nie zwei vernünftige Läufe in wichtigen Rennen auf die Piste bringen. „Es gibt keinen besseren Platz als bei einer WM, um die beste Leistung zu zeigen“, meinte Feller, dessen Start sogar wegen starker Rückenschmerzen gefährdet war. Eine ähnlich schmerzhafte Situation erlebte Felix Neureuther, der mit Bronze eine Nullnummer der Deutschen bei der WM verhinderte.
Mit Gold und Silber am Schlusstag der WM und insgesamt neun Medaillen überholte Österreich noch die Schweiz – die es auf sieben Medaillen brachte – und wurde am Ende zur besten Nation dieser WM.
Medaillen waren es auch, die die ÖSV-Biathleten bei der Heim-WM in Hochfilzen bis zum Samstag schmerzlich vermisst haben. Nach dem Wochenende wurde die ÖSV-Bilanz aber gehörig aufgefettet. Der Saalfeldner Simon Eder holte am Sonntag mit einer makellosen Schussleistung im Herren-Massensprint über 15 Kilometer hinter Simon Schempp (GER) und Johannes Thingnes Boe (NOR) die Bronzemedaille und zeigte sich danach von den Fans in Hochfilzen überwältigt. „Bronze bei einer Heim-WM ist wie Gold woanders“, meinte Eder.
Bereits am Samstag hatte die österreichische Herrenstaffel mit Daniel Mesotitsch, Julian Eberhard, Simon Eder und Schlussläufer Dominik Landertinger Bronze hinter Russland und Frankreich geholt. Der große Star der WM in Hochfilzen war die Deutsche Laura Dahlmeier mit fünf Mal Gold und ein Mal Silber.
„Bronze bei einer Heim-WM ist wie Gold woanders.“Simon Eder, Biathlet