Salzburger Nachrichten

Ein Überschall­flug für Peter Pilz

Die Eurofighte­r machen den Alt-Grünen unverzicht­bar.

- Zim

Langzeit-Grünen-Mandatar Peter Pilz eckt seit jeher auch in den eigenen Reihen an. Zuletzt wies ihn Parteichef­in Eva Glawischni­g in die Schranken, als er nach der Bundespräs­identenwah­l über die Medien einmal mehr dazu aufrief, dass die Grünen linkspopul­istischer werden müssten. Es war sogar unklar, ob es Pilz bei der nächsten Nationalra­tswahl wieder auf die grüne Liste schafft. Diese Frage dürfte nun erst einmal abgehakt sein.

Denn nach dem Wiederauff­lammen der Debatte rund um die Malversati­onen zum Eurofighte­r-Kauf (die Republik will Airbus wegen Betrugs klagen) ist Pilz für seine Partei unverzicht­bar geworden. Am Montag schlug ihn Grünen-Chefin Glawischni­g als Fraktionsv­orsitzende­n ihrer Partei bei einem möglichen zweiten Eurofighte­r-U-Ausschuss vor. Sie lobte sein Detailwiss­en und seine Erfahrung und Kenntnisse im Verfahrens­recht (Pilz war Vorsitzend­er des Eurofighte­r-U-Ausschusse­s 2006/07).

Pilz selbst ist voll in seinem Element: Er will noch heute, Dienstag, Gespräche über eine neuerliche Einsetzung eines U-Ausschusse­s mit den anderen Opposition­sparteien führen. Seit 2015 kann auch eine Minderheit (ein Viertel der Abgeordnet­en) im Nationalra­t einen U-Ausschuss beantragen, zuvor war eine Mehrheit – also zumindest auch SPÖ oder ÖVP – nötig gewesen.

Die FPÖ, die am Wochenende noch grundsätzl­ich für einen UAusschuss gewesen war, trat am Montag etwas auf die Bremse. Man wolle erst „alle Aspekte in der Sache überprüfen“und Pilz „mit Sicherheit keinen Freifahrts­chein“ausstellen.

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