Salzburger Nachrichten

Der Heldenplat­z – für wahre Helden einer neuen Zeit

- Andreas Koller

Der Wiener Heldenplat­z möge, weil der Name „historisch doch einigermaß­en belastet“sei, umbenannt werden. Das fordert, unterstütz­t vom Wiener Kulturstad­trat Andreas Mailath-Pokorny, Kulturmini­ster Thomas Drozda. Nun wäre es in der Tat nicht ganz zeitgemäß, den wichtigste­n Platz der Republik ausschließ­lich über militärisc­he Helden, Kriege und Siege zu definieren. Nur: Das ist längst nicht mehr der Fall. Wer sagt denn, dass mit der Bezeichnun­g „Helden“nur die im Burgtor prangenden Soldatenna­men und die auf dem dem Heldenplat­z hoch zu Ross verewigten Schlachten­lenker gemeint sind? Auf dem Heldenplat­z gibt es ein eigenes Denkmal für die im Dienst umgekommen­en Polizisten. Hier hielt das Bundesheer eine Mahnwache für die Opfer des Nationalso­zialismus ab. In Sichtweite ist ein Denkmal für die Opfer der NS-Militärjus­tiz. Im Burgtor befindet sich ein Weiheraum für die Opfer des österreich­ischen Freiheitsk­ampfs. Es sind wahre Helden einer neueren Zeit, die ihr Leben für ein sicheres und demokratis­ches Österreich gegeben haben. Auch ihnen gilt die Bezeichnun­g „Heldenplat­z“. Dieser braucht keinen neuen Namen.

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