Leiche im Kofferraum: Verdächtiger wurde gefasst
BAUMKIRCHEN.
Fahndungserfolg für die Polizei nach dem Fund der Leiche eines Tirolers im Kofferraum eines Autos: Wie die Polizei am Montag bekannt gab, konnte ein 41-jähriger Italiener in Frankreich festgenommen werden. Der Verdächtige habe versucht, nach Tunesien auszureisen und sei dabei in Marseille den französischen Behörden ins Netz gegangen, teilten die Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) mit. Offenbar wollte er mit dem Subaru seines Opfers auf einer Fähre die Flucht antreten.
Nach dem 41-Jährigen war mittels Europäischen Haftbefehls gefahndet worden. Das von ihm benutzte Fahrzeug wurde sichergestellt. Ebenso der zweite Pkw des Opfers, ein gelber Mitsubishi. Dieser wurde am Montag in der Lombardei in Italien entdeckt. Ob der Mitsubishi zur kriminaltechnischen Untersuchung nach Österreich überstellt wird, steht noch nicht fest.
Der Italiener sei zum Zeitpunkt seiner Festnahme allein unterwegs gewesen. Die Polizei schließt weitere Beteiligte jedoch nicht aus. „Es scheint so, als habe es einen Mittäter gegeben“, sagte Pupp. Der Europäische Haftbefehl beinhalte bereits einen Antrag auf Auslieferung, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr. Wie lang es dauern werde, bis es zu einer Auslieferung komme, könne man aber nicht abschätzen. Das hänge auch davon ab, ob der Verdächtige dieser zustimme.
Der Italiener wird verdächtigt, den 47-jährigen Tiroler am Dienstag vergangener Woche bei einem Autogeschäft getötet zu haben. Danach soll der 41-Jährige die Leiche im Kofferraum seines Autos versteckt haben. Der Italiener selbst flüchtete, sein Auto ließ er aber in Baumkirchen bei dem Gasthof zurück, in dem er sich eingemietet hatte. Mittwoch früh erhielt die Frau des 47-Jährigen, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Tirol war, ein mysteriöses SMS von ihrem Mann, dessen Echtheit sie anzweifelte. Sie erstattete eine Vermisstenanzeige.
Der Verdächtige ist laut Ermittlern kein unbeschriebenes Blatt. Er soll in Italien bereits wegen Diebstahls polizeilich bekannt sein.