Salzburger Nachrichten

Heiße Diskussion um Gemeindeam­t am See

In Attersee soll im Zuge der Landesauss­tellung 2020 ein Teil des Landungspl­atzes verbaut werden.

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ATTERSEE. Die Landesauss­tellung 2020 hat den Titel „Versunken – Aufgetauch­t“und wird in der Pfahlbaure­gion Attersee-Mondsee stattfinde­n, genauer gesagt in den drei Gemeinden Mondsee, Seewalchen und Attersee. Während sich die drei Orte nun langsam um passende Ausstellun­gsflächen kümmern müssen, ist darüber in Attersee ein Streit um ein ehrgeizige­s Projekt entbrannt.

Denn die Gemeinde will die Chance nutzen und mit der Schaffung einer Stätte für die Landesauss­tellung auch gleich ein neues Kommunalze­ntrum errichten, und zwar am Landungspl­atz direkt am See.

Ein Projekt, das vor allem der Gruppe „Rettet die Promenade am Attersee“ein Dorn im Auge ist. Einer der Kritiker ist Manfred Schönleitn­er: „Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommen kann, ein Gemeindeze­ntrum an den See zu bauen und damit den Blick auf die Seepromena­de zu zerstören.“Die Gruppe der Kritiker hat sich daran gemacht, einen Plan B auszuarbei­ten und diesen vor Kurzem den Gemeindebü­rgern präsentier­t. So wie auch die Gemeinde ihr favorisier­tes Projekt des Architekte­n Franz Maul der Öffentlich­keit vorstellte, inklusive Machbarkei­tsstudie.

Die Gemeinde möchte in dem neuen Kommunalze­ntrum am Landungspl­atz einen Ersatz für das in die Jahre gekommene Gemeindeam­t unterbring­en sowie ein Fremdenver­kehrsbüro oder auch eine Arztpraxis. Ein Turm der Geschichte soll nach der Landesauss­tellung Platz für Ausstellun­gen bieten. Bürgermeis­ter Walter Kastinger (SPÖ) verspricht, dass die Seepromena­de für den Neubau auf keinen geopfert werden soll. Die Kritiker wiederum möchten auf dem prominente­n Platz am Attersee ein Café, ein Büro der Schifffahr­t und ein neues Gastrogebä­ude sehen. Die Landesauss­tellung könne auch in der nahen Fall Atterseeha­lle untergebra­cht werden. Dort sei die nötige Infrastruk­tur vorhanden. Einig sind sich beide Parteien, dass der Landungspl­atz optisch aufgewerte­t werden muss.

Mitte März soll bei einer Versammlun­g erneut über die Projekte diskutiert werden, bevor die Gemeindeve­rtretung endgültig entscheide­t, wie es mit dem neuen Kommunalze­ntrum in Attersee weitergehe­n soll. Inzwischen drängt die Zeit. „Derzeit gibt es nur eine Machbarkei­tsstudie, die konkrete Planung beginnen wir, sobald wir wissen, in welche Richtung es geht“, sagt Bürgermeis­ter Kastinger. Baubeginn soll frühestens im Herbst 2018 sein. „Das ginge sich aus, denn für die Landesauss­tellung brauchen wir nur den Rohbau.“Dieser würde danach von der Gemeinde übernommen werden.

 ?? BILD: SN/RETTET DIE PROMENADE ?? Michael Baresch, Ulrike Steindl, Georges Liggenstor­fer, Peter Leitner, Philipp Rakuschan, Michael Gilhofer und Manfred Schönleitn­er (v. l.) kämpfen gegen das Kommunalze­ntrum.
BILD: SN/RETTET DIE PROMENADE Michael Baresch, Ulrike Steindl, Georges Liggenstor­fer, Peter Leitner, Philipp Rakuschan, Michael Gilhofer und Manfred Schönleitn­er (v. l.) kämpfen gegen das Kommunalze­ntrum.
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