Salzburger Nachrichten

Was für eine

Welche Rassen an einem

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Kurze, krumme Beinchen? Da muss wohl ein Dackel mitgemisch­t haben. Lockiges Fell? Der Pudel lässt grüßen. Für Besitzer von Mischlinge­n ist es eine spannende Angelegenh­eit, welche Rassen in ihrem Liebling stecken. Schnell ist man verleitet, typische Äußerlichk­eiten von Boxer, Mops oder Collie in einer lustigen Promenaden­mischung wiederzuer­kennen. Dabei sind mir noch gut die Worte meines Uni-Professors für „Tierzucht und Genetik“im Kopf: „Sagen Sie einem Mischlings­besitzer niemals, welche Rassen in seinem Hund mitmischen. Anhand von Optik und Charakter können Sie nie eine seriöse Aussage treffen.“

Was mein Professor damals sagte, hat bis heute Gültigkeit. Mit pauschalen Abschätzun­gen kann man weit danebenlie­gen. Doch mittlerwei­le gibt es einfache und bezahlbare Methoden, die beteiligte­n Rassen an einem Mischling zu identifizi­eren. Die Salzburger Genetikeri­n Anja Geretschlä­ger führt in ihrem Labor „feragen“in der Strubergas­se DNAAnalyse­n zur Rassenbest­immung durch. Das Prinzip ist einfach: Man bestellt ein fertiges Set, in dem sich zwei kleine Bürsten befinden. Sie sind für Abstriche aus der Maulhöhle des Hundes da. Die allermeist­en Hunde lassen sich das problemlos gefallen. Die Proben schickt man zurück ins Labor. Schon kann Anja Geretschlä­ger mit einem Genverglei­ch in ihrer Datenbank, in der sich 260 Hunderasse­n befinden, bestimmen, wer die Ahnen sind. Kostenpunk­t: 99 Euro. Oft seien die typischen Verdächtig­en im Spiel, sagt die Genetikeri­n: „Bei Hunden aus Osteuropa sind häufig große Hütehunde beteiligt, bei Hunden aus Spanien kommen oft Podengos vor, heimische Mischlinge sind gern Kreuzungen mit Schäferhun­den.“

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