Auch ein Schützenfest bietet keine Sicherheit
Die Red Bulls müssen das 8:1 gegen Bozen vergessen. Denn im Viertelfinale beginnen sie bei null. Auch gegen Underdog Graz 99ers.
Ein Schützenfest im letzten Spiel vor dem Play-off-Start tut gut. Stärkt das Selbstvertrauen. Gibt Zuversicht. Aber es bietet keine Sicherheit. Denn der 8:1-Erfolg gegen Bozen mit dem furiosen VierTore-Mitteldrittel war zumindest in den ersten 26 Minuten auf der Kippe. Das Toreschießen fiel den Bullen erst leicht, als bei ihnen alles und bei den Südtirolern nichts mehr ging, weil sie in den Schongang geschaltet hatten.
Dann kam der „Pick“. Salzburg zog als Zweiter die Graz 99ers – bisherige Saisonduelle 3:1 für die Red Bulls. Doch das Viertelfinale ab Sonntag (Eisarena, 17) beginnt wieder bei null. Bulls-Coach Greg Poss meinte: Einen Gegner musste man ziehen, man wählte – nicht unbedingt überraschend – jenen (verfügbaren) Gegner, der noch die kürzeste Anreise bot. „Mit den Grazern treffen wir auf eine gute und sehr robuste Mannschaft mit einem starken Torhüter. Wir sind aber in einer guten Form“, erklärte Poss.
Die 99ers zitterten sich nach 3:0Führung und 3:3-Ausgleich im Finish gegen Dornbirn noch mit einem Empty-netter zum 4:3 und damit in die Play-offs – erstmals nach drei Jahren. Jetzt können sie nur noch gewinnen. „Zu Hause sind wir wirklich eine Macht geworden, der Riesenfavorit ist aber dennoch Salzburg“, erklärte Manager Bernd Vollmann.
Coach Doug Mason, der Mitte Dezember Ivo Jan beerbte, kennt die Salzburger aus seiner KACZeit (2015) lang und gut. Und die beiden Salzburger im 99ersDress, Thomas Höneckl und Alex Feichtner, sowie die Ex-Bullen Boivin, Brophey und Beach werden mit besonderem Ehrgeiz in die Serie gehen.
Viertelfinale (best of seven): Wien – Innsbruck, Salzburg – Graz, KAC – Znaim, Linz – Bozen.
Neben Salzburgs GoalieCoach Hannu Nykvist beobachtet Matt Roy die letzten Spiele. Der Frankokanadier, der sich im Herbst schwer am Kopf verletzte, ist wieder auf dem Eis und hofft nächste Saison auf ein Comeback. „Der Gleichgewichtssinn kommt zurück“, sagt er. Ein Hörgerät hilft ihm derzeit auf dem lädierten Ohr.