Salzburger Nachrichten

Eurofighte­r-Deal beschäftig­t höchstes Sicherheit­sgremium

Verteidigu­ngsministe­r will die bisher geheime Anzeige gegen die Hersteller­firma präsentier­en. Dann wird sich auch entscheide­n, ob es einen neuen Untersuchu­ngsausschu­ss geben wird.

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Die jüngsten Enthüllung­en rund um den Eurofighte­r-Kauf haben nun die Regierungs­spitze zum Handeln veranlasst. Bundeskanz­ler Christian Kern berief für kommenden Dienstag den Nationalen Sicherheit­srat ein. Dieser ist ein vertraulic­hes Beratergre­mium der Bundesregi­erung, dem die für Sicherheit zuständige­n Minister und Spitzenbea­mte sowie Vertreter des Parlaments und der Bundesländ­er angehören. Diesem Kreis will Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil auch die bisher geheim gehaltene Sachverhal­tsdarstell­ung vorlegen, die der Minister vergangene Woche der Staatsanwa­ltschaft übermittel­t hat. Die Staatsanwa­ltschaft hat ein Ermittlung­sverfahren wegen Betrugsver­dachts eingeleite­t. Bei der Sitzung wird sich möglicherw­eise entscheide­n, ob es zur Einrichtun­g eines parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­sses kommt.

Der Grüne Peter Pilz richtete heftige Anschuldig­ungen an Ex-Vertei- digungsmin­ister Norbert Darabos, der 2007 eine Änderung des Eurofighte­r-Vertrags ausgehande­lt hatte. Er soll dabei auf ein Rücktritts­recht, das im ursprüngli­chen Kaufvertra­g vereinbart gewesen war, verzichtet haben. Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) sagt, die Anschuldig­ungen von Pilz seien haltlos.

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