Wogegen wird hier eigentlich demonstriert?
Man soll bestimmte Demonstrationen nicht verbieten, wie das der Innenminister erwog. Aber man darf bestimmte Demonstrationen absurd finden. Etwa die von der Kommunistischen Jugend organisierte Demo gegen den gestrigen Opernball, die unter dem nicht unproblematischen, weil menschenverachtenden Motto stand: „Eat the rich!“– „Hier feiern sich die Reichen (...), während in Österreich über eine Million Menschen arm oder armutsgefährdet sind“, hieß es im Aufruf, und: „Die Gesellschaft, in der wir leben, ist an Ungerechtigkeit nicht zu überbieten.“Abgesehen davon, dass dies nicht stimmt, weil eine rekordverdächtige Sozialquote für eine Abmilderung der vorgeblichen Ungerechtigkeit sorgt: Wird ein Armer weniger arm, wenn die bösen Reichen daran gehindert werden, ihr Geld beim Opernball auszugeben? Ganz im Gegenteil, hier findet die nachhaltigste und sozial verträglichste Form der Umverteilung statt: Ballbesucher bringen ihr Geld unter die Leute, sichern Wertschöpfung und Arbeitsplätze, mehren den gesellschaftlichen Wohlstand. Und das Beste am Opernball: Wer nicht will, muss nicht hingehen.