Sohn meldete Mord per Telefon
Der Mann war erst vor einer Woche mit seiner Mutter zusammengezogen.
Dramatische Szenen haben sich Donnerstagmittag in einer Gemeindewohnung in WienDonaustadt zugetragen. Um 12.43 Uhr wählte ein 52-jähriger Mann den Notruf der Polizei. Am Telefon gab er an, er habe seine Mutter erwürgt und werde Suizid verüben.
Eine Funkwagenstreife, die sich in der Nähe der Wohnung befand, fuhr daraufhin zum Tatort. „Als die Polizisten eintrafen, war die Wohnungstür offen und der Mann stand mit einem langen Brotmesser im Wohnzimmer“, erklärte Wiens Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die Beamten forderten den Mann auf, das Messer wegzuwerfen – doch zu spät. Er hatte sich damit bereits mehrere Stichwunden zugefügt.
Seine 80-jährige Mutter, mit der der Mann erst vor einer Woche die gemeinsame Gemeindebauwohnung bezogen hatte, lag reglos auf dem Boden neben ihm. Erst als der 52-Jährige kollabierte, konnten die Einsatzkräfte mit Reanimationsver- suchen der Frau beginnen. Für sie kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der Verdächtige dürfte sie offenbar erdrosselt haben. Die 80-Jährige wies weder Schuss- noch Stichverletzungen auf. Genaue Aufschlüsse sollte die Obduktion der Frau erbringen, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.
Das Brotmesser, mit dem der Mann auf sich selbst eingestochen hatte, konnte am Tatort sichergestellt werden. Ob er bereits zuvor polizeilich aufgefallen war, blieb bis zu Redaktionsschluss unklar. Ebenso, ob ein Abschiedsbrief in der Gemeindebauwohnung gefunden worden war.