Salzburger Nachrichten

Gruppenver­gewaltigun­g: Prozess verzögert sich

- SN, APA

Mit weiteren Befragunge­n der Angeklagte­n ist am Donnerstag im Wiener Landesgeri­cht der Prozess gegen neun Flüchtling­e aus dem Irak fortgesetz­t worden, die in der Nacht auf den 1. Jänner 2016 eine junge Deutsche in eine Wohnung gebracht und sich dort alle an ihr vergangen haben sollen. Die Befragunge­n gestaltete­n sich schwierig, einige Angeklagte verwickelt­en sich in Widersprüc­he.

„Ja, ich habe mit ihr geschlafen“, räumte ein 23-Jähriger ein. Einer seiner Bekannten habe ihm „mitgeteilt, ob ich mit der Dame schlafen will“. Auf die Frage, warum er zu einer fremden Frau gehe und mit die- ser einfach schlafe, meinte der Angeklagte: „Ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen und ich wollte es einmal ausprobier­en.“Er sei betrunken gewesen: „Wenn sie verweigert hätte, hätte ich nicht mit ihr geschlafen.“

Der Prozess wurde nach der Befragung auf kommenden Dienstag vertagt. Dann sollen die noch ausständig­en Beschuldig­tenvernehm­ungen abgeschlos­sen werden. Danach wird das Video mit der kontradikt­orischen Vernahme der 28-jährigen Deutschen abgespielt. Aus Opferschut­zgründen wird währenddes­sen vermutlich die Öffentlich­keit ausgeschlo­ssen.

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