Sieben von zehn Frauen sind finanziell abhängig
Die Sparsumme von Frauen steigt, jede fünfte denkt häufig über ihre finanzielle Zukunft nach.
In den vergangenen beiden Jahren ist der Anteil finanziell abhängiger Frauen um gut zehn Prozent auf 69 Prozent zurückgegangen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts IMAS im Auftrag der Erste Bank hervor. Demnach stiegen auch die Sparsumme und das Interesse am Onlinebanking der Österreicherinnen konstant.
So ist laut der am Dienstag veröffentlichten Studie die monatliche Sparsumme der Österreicherinnen in den vergangenen drei Jahren um 43 auf 217 Euro im Monat gestiegen. Auch bei männlichen Sparern gibt es einen kleinen Aufwärtstrend: Ihr Sparbetrag stieg um 27 auf 252 Euro.
64 Prozent der Paare geben an, Finanzentscheidungen gemeinsam zu fällen. In sechs von zehn Beziehungen ist der Mann der Hauptverdiener. In diesen Beziehungen sind 69 Prozent der Frauen nicht in der Lage, ihren Lebensstandard allein zu sichern.
Trotz dieser dramatischen Zahlen lässt sich laut den Studienautoren eine positive Entwicklung erkennen: Von 2015 bis 2017 ist die Zahl der finanziell abhängigen Frauen von 78 Prozent auf 69 Prozent gesunken.
Um finanziell unabhängig agieren zu können, ist der Besitz eines eigenen Kontos essenziell. Die Hälfte der Österreicher und Österreicherinnen führt in einer Partnerschaft streng getrennte Konten (51 Prozent). Die Hauptsparmotive bleiben bei Frauen der Notgroschen (30 Prozent) sowie die Zukunftsvorsorge (36 Prozent). Jede fünfte Frau denkt häufig über ihre finanzielle Zukunft nach (21 Prozent), bei den Männern ist es jeder sechste (16 Prozent).
Frauen vertrauen beim Sparen auf traditionelle Sparformen wie Sparbuch (84 Prozent) oder Bausparer (72 Prozent). 50 Prozent sparen für Lebensversicherungen, 42 Prozent für die Pensionsvorsorge. Mehr als ein Drittel der Frauen veranlagt in Wertpapiere. Jede dritte Frau fühlt sich beim Thema Finanzen wohl, bei den Männern sind es 43 Prozent. Wenn Informationen über Geldangelegenheiten vonnöten sind, wenden sich acht von zehn Frauen an ihren Bankberater.
Die Hälfte der Paare hat getrennte Konten