Jungbullen stürmen Europa
Red Bull Salzburg schoss sich mit einem 2:1-Sieg gegen Atlético Madrid unter die letzten vier der UEFA Youth League. Was ist jetzt noch möglich?
Das europäische Märchen der Jungbullen geht weiter: In der UEFA Youth League ist die U19 von Red Bull Salzburg unter den besten vier Teams in Europa. Mit einem erkämpften 2:1-(0:0-)Sieg über Atlético Madrid fixierte das Team von Trainer Marco Rose am Dienstagabend vor 5380 Zuschauern im Stadion Kleßheim den Einzug ins Final Four. Dort wartet am 21. April in Nyon im Halbfinale der FC Barcelona, der sich gegen Porto nach 0:1Rückstand mit 2:1 durchsetzte.
„Ein großartiger Erfolg, ich bin stolz auf diese geile Mannschaft“, sagte Marco Rose nach dem Spiel gegen Atlético. „Es war wie erwartet sehr hart und es war kein schönes Spiel, aber wir haben gewonnen.“
Das erste Aufatmen gab es beim Blick auf die Aufstellung: Sowohl Xaver Schlager (am Sonntag 90 Minuten gegen Rapid im Einsatz) als auch Amadou Haidara (am Montag vom U20-Afrika-Cup heimgekehrt) spielten von Beginn an. Dafür fehlte aber Standard-Torhüter Bartłomiej Żynel: Für den erkrankten Polen stand Daniel Antosch an seinem 17. Geburtstag zwischen den Pfosten.
Wie von Trainer Marco Rose vorhergesagt, entwickelte sich ein Kampfspiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Der Regen, der mit dem Anpfiff einsetzte, tat ein Übriges dazu. Die Spanier zeigten, dass sie ein unangenehmerer Gegner sein würden als Paris Saint-Germain beim 5:0 im Achtelfinale.
Die Salzburger brauchten einige Zeit, ehe sie gegen die diszipliniert stehenden und technisch starken Madrilenen ins Spiel kamen. Von der befürchteten Giftigkeit des spanischen Teams war aber nichts zu sehen. Nach einer halben Stunde deuteten Amadou Haidara (traf die Außenstange) sowie Hannes Wolf, Mergim Berisha und auch Schlager mit guten Schüssen bereits mehrfach Gefahr an.
Die gewohnte optische Überlegenheit war da – fehlte noch die gewohnte Führung. Die kam rasch nach Wiederbeginn: Eine Ecke von Schlager verlängerte Luca Meisl, und Innenverteidiger Igor nickte aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung ein (48.).
Als dann noch Hannes Wolf einen Stanglpass von Mergim Berisha zum 2:0 verwertete (61.), durften Schlager und kurz danach auch Wolf ihren Arbeitstag beenden. Die Partie schien gelaufen, aber die hartnäckigen Spanier gaben sich noch nicht geschlagen. Nach einem Ballverlust an der Mittellinie schloss der eingewechselte Navarro den Konter zum Anschlusstreffer ab (79.). Plötzlich hieß es wieder zittern, auch weil Oliver Filip beim Solo allein vor dem Torhüter nicht den Deckel draufmachen konnte (85.).
Es blieb bis in die Nachspielzeit spannend, ehe der Schlusspfiff die Erlösung brachte. Red Bull Salzburg hat es nun amtlich: Der Nachwuchs zählt zu den Besten in Europa. Jetzt wartet Barça.
„Ich bin stolz auf diese geile Mannschaft.“Marco Rose, Trainer Red Bull Salzburg