Michael Schiechl: Kämpfer mit ausgefallenem Hobby
SALZBURG. Zumindest einen positiven Aspekt kann Michael Schiechl der jüngsten Pleite in Graz (0:4) abgewinnen: „Wenigstens bleiben wir im Play-offRhythmus. Wenn wir die Garantie hätten, dass wir Spiel sieben gewinnen, dann hätte ich auch gegen sieben Spiele in der Serie nichts einzuwenden.“
Aber weil man diese Garantie eben nicht hat, wird Michael Schiechl auch heute, Mittwoch (Volksgarten, 19.45 live auf Sky), gegen die Graz 99ers alles dransetzen, dass das Kapitel Viertelfinale mit dem vierten Sieg endgültig geschlossen werden kann.
Die herbe 0:4-Pleite in Graz ist verdaut, aber nicht vergessen. „Da ist vieles schiefgegangen. Wir haben keine Tore gemacht, haben dann auch schlecht gespielt und waren meist zu weit weg von den Gegnern.“Schiechl nicht, denn der hat sich im Finish noch einen Fight geliefert. Das könnte auch heute drohen, denn im letzten Spiel waren schon einige Emotionen drinnen – und das wird heute nicht anders sein. „Egal, wir dürfen nicht auf Graz schauen, wir dürfen nur auf unser Spiel schauen.“Soll heißen: Das Tempo muss hoch gehalten werden.
Das hat er zuletzt mit seiner Linie bestens gemacht, doch nun fehlt dem Block Andreas Kristler, der nach einem Foul von Matt Pelech, wie berichtet, mit einer Knieverletzung ausfällt. Statt Kristler rückt Alex Cijan in den „Kampfblock“mit Schiechl und Peter Hochkofler. „Jetzt muss Alex halt einspringen und das hat er zuletzt schon gut gemacht.“
Salzburgs Kämpfer mit der rauen Schale hat übrigens ein ungewöhnliches Hobby: Michael Schiechl ist Imker. „Noch ist es ein Hobby“, sagt er. 20 Bienenvölker hat er mit seinem Bruder auf einem Bauernhof in Pöls in der Steiermark, derzeit gibt es Waldhonig und Cremehonig. In den Genuss des Honigs ist auch schon der Nachwuchs der Bullen bei der Weihnachtsfeier gekommen. „Vor fünf, sechs Jahren sind wir auf die Idee gekommen“, sagt er, „weil wir auch etwas Nachhaltiges machen wollten.“
Vielleicht nicht ganz so nachhaltig, aber dennoch weitreichend wären heute noch Tore von Michael Schiechl gegen seinen Ex-Club.
Für Linz ist die EBEL-Saison bereits vorbei: Gegen Bozen setzte es Dienstagabend vor eigenem Publikum eine 3:4-Niederlage. Die „Bestof-seven-Serie“endete 4:1 für die Südtiroler, die im Halbfinale auf die Capitals treffen. Damit dürften auch die Tage von Black-WingsTrainer Rob Daum gezählt sein.