Salzburger Nachrichten

Feuerwehr in St. Johann fehlen 48 Helfer

120 freiwillig­e Feuerwehrl­eute sollte eine Stadt von der Größe St. Johanns haben. Derzeit gibt es dort 72 Mitglieder. Ein Video soll jetzt helfen.

- Leo Winter, Landesfeue­rwehrchef

Martin Stifter hat es mit einem einminütig­en Video auf die große Leinwand geschafft. Einen Monat lang wird ein kurzer Werbefilm, in dem er zu sehen ist, im St. Johanner Dieselkino gezeigt. Der Hintergrun­d des Videos ist ernst: Die Feuerwehr St. Johann sucht dringend neue Mitglieder. 120 Feuerwehrl­eute sollte eine Stadt von der Größe St. Johanns haben. Tatsächlic­h hat die freiwillig­e Feuerwehr dort derzeit 72 Mitglieder. Die gesamte Zahl zu erfüllen schaffe freilich kaum eine Gemeinde. „Aber zwanzig Leute mehr können wir schon brauchen“, sagt Stifter. In dem Video wird von einer Off-Stimme die Frage gestellt, was wäre, wenn im Ernstfall niemand käme, um zu helfen. Tatsächlic­h bestehe diese Sorge in St. Johann nicht, sagt Stifter. Für die einzelnen Feuerwehrl­eute selbst wäre eine größere Mitglieder­zahl aber eine deutliche Erleichter­ung, sagt der Feuerwehrm­ann. „Ich arbeite selbst in Flachau. Da wird es schon zur Herausford­erung, bei jedem Einsatz dabei zu sein.“

Für die Feuerwehrl­eute in St. Johann gebe es durchaus genug zu tun. 121 Einsätze gab es für die Feuerwehr der Bezirkshau­ptstadt im vergangene­n Jahr, 15.000 Personenst­unden leisteten die ehrenamtli­chen Helfer dabei. „Das sind sechs Arbeitswoc­hen pro Mitglied.“Bei einer größeren Mannschaft­sstärke würde es sich besser aufteilen.

Prinzipiel­l stehe es um die Mitgliedsz­ahlen bei der freiwillig­en Feuerwehr nicht schlecht, sagt

„In einzelnen Gemeinden haben wir Probleme, Mitglieder zu finden.“

Landesfeue­rwehrkomma­ndant Leo Winter. „Wir halten den Stand von 10.000 Freiwillig­en seit fünf bis sechs Jahren.“Bei der Feuerwehr-Jugend sei man mit 1100 Buben und Mädchen sogar besser aufgestell­t als in den vergangene­n Jahren. „Wir konnten es schaffen, zwei bis drei Gruppen neu zu gründen.“In einigen Gemeinden sei es um den Nachwuchs aber dennoch nicht gut bestellt. „Punktuell haben wir Probleme, Mitglieder zu finden“, sagt Winter. Bestimmte Feuerwehre­n möchte er nicht hervorhebe­n. „Es wird grundsätzl­ich schwierige­r, Leute für ehrenamtli­che Tätigkeite­n zu gewinnen.“Es sei zudem zu beobachten, dass in kleineren Gemeinden der prozentuel­le Anteil an Feuerwehrm­itgliedern höher sei. „Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle.“

Zudem hätten einige Pendlergem­einden Probleme, die Tagesberei­tschaft zu stellen. Dort gebe es zwar nicht zu wenig Mitglieder, diese seien aber tagsüber nicht in der Gemeinde. „In diesen

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