Salzburger Nachrichten

Hund, Mensch, Stadt, Land

- Dr. Konrad Ries 5020 Salzburg

Wir Hundebesit­zer haben es wirklich nicht leicht! Jede Woche ein Zeitungsar­tikel über Leinenzwan­g und Hundekot. Dazu Beschimpfu­ngen von wild gewordenen Radfahrern auf dem Bürgerstei­g und mindestens ein Mal wöchentlic­h Lebensgefa­hr auf dem Zebrastrei­fen zum Volkspark. Dazu müssen wir uns vor Magistrats­beamten hüten, die uns auflauern. Gut, Ordnung muss sein. Aber die Pönale im Fall eines Vergehens ist unverhältn­ismäßig.

Apropos Magistrat: Anruf wegen dem Matratzenl­ager der Bettler unter der Fahrradtra­sse unter der Nonntaler Brücke: „Wir kennen das Problem, das Land ist hier zuständig, aber nicht wir! Wir arbeiten an einer Lösung, aber das Land beantworte­t nicht einmal mehr unsere E-Mails, wir haben es jetzt satt.“

Das Büro des Landesrats: „Was der Magistrat sagt, ist unrichtig (bei einem weiteren Anruf: der Magistrat lügt). Das Land ist für die Räumung nicht zuständig, eher das Wasserwirt­schaftsamt bzw. die Stadt, da diese das Nutzungsre­cht innehat. Man will das dort einfach nicht verstehen. Gut, dass Sie anrufen. Gleich morgen werde ich dem Magistrat schreiben und die Rechtslage noch einmal erklären.“

Ich sehe also weiter aus meinem Fenster die Bettler an der Uferböschu­ng ihre Notdurft verrichten. Vielleicht könnte man ja, bis eine Lösung gefunden ist, mit einer vollen Box Hundesacke­rl aushelfen. Als Bezahler der Hundesteue­r wäre ich sogar aus hygienisch­en Gründen damit einverstan­den. Im Augenblick habe ich den Eindruck, dass mein Hundehaufe­n dem Magistrat mehr und vor allem teuer am Herzen liegt.

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