Salzburger Nachrichten

Diese fremde Frau hat Geheimniss­e

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FBI-Agent Kurt Weller wird zum New Yorker Times Square gerufen, weil dort in einer Tasche eine benommene sowie über und über mit Tattoos bedeckte Frau abgestellt wurde. Das größte Tattoo auf dem Rücken lautet auf seinen Namen. Da sich die Frau an nichts erinnern kann, wird sie Jane Doe genannt. Es ist das weibliche Pendant zu der oft in Filmen verwendete­n, aber schon aus dem 17. Jahrhunder­t stammenden Chiffre John Doe, wie unbekannte oder nicht zu identifizi­erende Personen bezeichnet werden. Es zeigt sich, dass jedes Tattoo nicht nur auf einen eigenen Kriminalfa­ll hinweist, sondern auch jeweils ein Stück mehr verrät über die Frau ohne Gedächtnis. War sie einst inoffiziel­les Mitglied der Navy Seals oder gar eine Berufskill­erin? Jedenfalls ist sie fit genug, um dem Team beizutrete­n. Dass sie schon in der ersten Episode Kurt Weller das Leben rettet, schadet ihrer Integratio­n nicht. Jaimie Alexander und Sullivan Stapleton sind in den Hauptrolle­n überzeugen­d. Als der Name der Organisati­on Sandstorm auftaucht, erhält das Geschehen eine eigene Dynamik – denn Jane ist nicht so unschuldig, wie es den Anschein hat. Aus dem Ghetto der mitternäch­tlichen Sendetermi­ne im Fernsehen herauszuko­mmen, das ist ein Verdienst dieser Box mit allen 22 Episoden der ersten Staffel. Da die Story vor allem zu Beginn gewöhnungs­bedürftig ist und das auf Effekte gedrillte Serienpubl­ikum durch vergleichs­weise wenig Brimborium auf die Probe stellt, liegt der Reiz des Einstiegs bei der Hauptdarst­ellerin. Fazit: Sympathisc­h „altmodisch­e“Serie, in der die Hauptfigur auch einem Rorschacht­est unterzogen wird und man gelegentli­ch des neuen World Trade Centers ansichtig wird. Derzeit läuft in den USA bereits die zweite Staffel. Blindspot, 1. Staffel, 22 Episoden, 977 Minuten, vier Warner Blu-ray Discs.

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„Blindspot“: Jaimie Alexander (r.), S. Stapleton.

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