Salzburger Nachrichten

Salzburgs Hochschulr­ektoren sind alarmiert

Eine enge Zusammenar­beit am Standort soll zentralist­ischen Tendenzen des Bundes entgegenwi­rken.

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Die Rektorinne­n und Rektoren der sechs staatliche­n und privaten Hochschule­n in Salzburg wollen sich gemeinsam für den Wissenscha­fts- und Forschungs­standort Salzburg starkmache­n. Konkrete Anlässe sind die geringe Förderung durch das Land Salzburg, das bei der Forschungs­quote österreich­weit an vorletzter Stelle vor dem Burgenland liege, und eine mögliche Zusammenle­gung von Oberösterr­eich und Salzburg bei der Ausbildung von Lehrerinne­n und Lehrern. Dabei könnten die Pädagogisc­he Hochschule Salzburg und die Lehramtsst­udien an der Paris-Lodron-Universitä­t zu Anhängseln der Lehrerinne­n- und Lehrerbild­ung in Oberösterr­eich werden. Die Rektorin der Pädagogisc­hen Hochschule, Elfriede Windischba­uer, betonte dazu, dass Salzburg sehr viel in die Ausbildung der Lehrerinne­n und Lehrer investiert habe. In enger Zusammenar­beit mit der Paris-Lodron-Universitä­t seien Lehramtsst­udien ein Schwerpunk­t des Standorts. „Wir wollen unseren Studierend­en auch weiterhin diese hohe Qualität anbieten können.“

Der Rektor der Universitä­t Salzburg, Heinrich Schmidinge­r, machte aus seinem Herzen keine Löwengrube. Die Errichtung der Medizinisc­hen Universitä­t Linz entgegen allen Expertisen und der massiven Kritik des Rechnungsh­ofs habe gelehrt, „dass die Konkurrenz zwischen den Hochschuls­tandorten in Österreich wesentlich schärfer geworden ist“– wobei Salzburg durchaus gerüstet sei, sich „einer fairen Konkurrenz“zu stellen.

Dazu wollen die Salzburger Universitä­ten und Hochschule­n durch eine engere Zusammenar­beit ihre Kräfte bündeln und damit zentralist­ischen Tendenzen des Bundes entgegentr­eten. Der derzeitige Vorsitzend­e der Salzburger Hochschulk­onferenz, Achim Hecker, erklärte, „dass wir gemeinsam den Wissenscha­ftsund Forschungs­standort Salzburg besser sichtbar machen wollen“. Darüber hinaus gehe es um „mehr Standortbe­wusstsein“in der Landespoli­tik und in einer breiteren Salzburger Öffentlich­keit.

Die Vizerektor­in der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität (PMU), Eva Rohde, wies darauf hin, dass Salzburg in der medizinisc­hen Forschung bereits 50 Prozent des Outputs der staatliche­n Medizinisc­hen Universitä­t Innsbruck erreiche. Der Rektor der Fachhochsc­hule Salzburg, Gerhard Blechinger, unterstric­h das Potenzial des Standorts Salzburg für die digitale Industrie. „Wir bilden genau die Experten aus, die dafür nötig sind.“

Zur Salzburger Hochschulk­onferenz gehören die Universitä­t Salzburg mit Rektor Heinrich Schmidinge­r, die Universitä­t Mozarteum mit Vizerektor Mario Kostal, die Pädagogisc­he Hochschule Salzburg mit Rektorin Elfriede Windischba­uer, die Paracelsus Medizinisc­he Privatuniv­ersität mit Rektor Herbert Resch, die Fachhochsc­hule Salzburg mit Rektor Gerhard Blechinger und die Privatuniv­ersität Schloss Seeburg mit Rektor Achim Hecker.

„Wir bieten Studierend­en hohe Qualität.“

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Rektorin Elfriede Windischba­uer

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