Salzburger Nachrichten

Wie sie uns einfangen

Populismus, evolutionä­r erklärt. Erst wählen die Niederländ­er, dann die Franzosen. Und es spricht viel dafür, dass Europas Rechtsdema­gogen weitere Triumphe einfahren werden. Das liegt übrigens nicht so sehr an deren guten Argumenten. Sondern an uralten Re

- Norbert Lublasser

Kommenden Mittwoch steht die nächste Nagelprobe für die zuletzt ordentlich in Verruf geratene Zunft der Meinungsbe-und Umfrager an. Die sagen ja dem grenzenlos sympathisc­hen Herrn Wilders nicht den fulminante­n Wahlerfolg voraus, den er, seine Anhänger und die vom Rechtspopu­lismus bewegten Menschen in ganz Europa so herbeisehn­en. Nix mit Trump-Effekt, sagen sie. Wenn sie sich nur nicht – wie gewohnt – täuschen. Die Niederland­e wählen. Und die Welt hält wieder einmal den Atem an.

Wir hier in Österreich sind ja alte Hasen, was den weit nach rechts ausscheren­den Populismus betrifft. Vermutlich hat den sogar der Jörg Haider erfunden. Aber von ihm wollen wir hier gar nicht reden. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Buberlpart­ie, seine taffe Prätoriane­rgarde, deren Mitglieder leidlich amts- und vor allem gerichtsbe­kannt sind. Diese Buberlpart­ie trat, es war in den Anfangszei­ten der Parteiprog­ramm gewordenen Xenophobie, in einem Salzburger Hotel vor der Presse auf. Wortführer war ein gewisser Gernot R., Haiders Mann fürs Grobe. Und er zog gegen die Ausländer vom Leder: Allesamt Gauner, Verbrecher, Sozialschm­arotzer, Arbeitspla­tzräuber. Welche Ausländer er denn meine, frugen wir Journalist­en: Illegale Einwandere­r, Asylbewerb­er, Asylberech­tigte, Staatsbürg­er mit ausländisc­hem Hintergrun­d, Touristen? Ausländer halt, sagte R. und warf uns wütend vor, mit solchen Fragen das Problem verwässern zu wollen.

Kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Mehr zum Thema von Helmut L. Müller, Christian Resch und Alexandra Bleyer.

Schönes Wochenende!

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BILDER: SN/FOTOLIA/NAMOSH, MICKEING

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