Wie sie uns einfangen
Populismus, evolutionär erklärt. Erst wählen die Niederländer, dann die Franzosen. Und es spricht viel dafür, dass Europas Rechtsdemagogen weitere Triumphe einfahren werden. Das liegt übrigens nicht so sehr an deren guten Argumenten. Sondern an uralten Re
Kommenden Mittwoch steht die nächste Nagelprobe für die zuletzt ordentlich in Verruf geratene Zunft der Meinungsbe-und Umfrager an. Die sagen ja dem grenzenlos sympathischen Herrn Wilders nicht den fulminanten Wahlerfolg voraus, den er, seine Anhänger und die vom Rechtspopulismus bewegten Menschen in ganz Europa so herbeisehnen. Nix mit Trump-Effekt, sagen sie. Wenn sie sich nur nicht – wie gewohnt – täuschen. Die Niederlande wählen. Und die Welt hält wieder einmal den Atem an.
Wir hier in Österreich sind ja alte Hasen, was den weit nach rechts ausscherenden Populismus betrifft. Vermutlich hat den sogar der Jörg Haider erfunden. Aber von ihm wollen wir hier gar nicht reden. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Buberlpartie, seine taffe Prätorianergarde, deren Mitglieder leidlich amts- und vor allem gerichtsbekannt sind. Diese Buberlpartie trat, es war in den Anfangszeiten der Parteiprogramm gewordenen Xenophobie, in einem Salzburger Hotel vor der Presse auf. Wortführer war ein gewisser Gernot R., Haiders Mann fürs Grobe. Und er zog gegen die Ausländer vom Leder: Allesamt Gauner, Verbrecher, Sozialschmarotzer, Arbeitsplatzräuber. Welche Ausländer er denn meine, frugen wir Journalisten: Illegale Einwanderer, Asylbewerber, Asylberechtigte, Staatsbürger mit ausländischem Hintergrund, Touristen? Ausländer halt, sagte R. und warf uns wütend vor, mit solchen Fragen das Problem verwässern zu wollen.
Kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Mehr zum Thema von Helmut L. Müller, Christian Resch und Alexandra Bleyer.
Schönes Wochenende!