Rekordfahrt zur Elektrifizierung
Die Kraft des Faktischen führt auch Mazda zu E-Antrieben. Bevor es so weit ist, soll der Erfolgslauf weitergehen, sagt Vertriebschef Martijn Ten Brink.
„Wir bringen regional auch E-Modelle.“Martijn Ten Brink, Vertriebsvorstand Mazda Europe
Dass bei Mazda Europa in Leverkusen gute Stimmung herrscht, ist nicht verwunderlich. „Seit zwölf Quartalen verzeichnen wir Zuwächse“, sagt der europäische Vertriebsvorstand Martijn Ten Brink im SN-Gespräch in Genf entspannt. „Seit Mitte 2012 haben wir jedes Verkaufsziel geschafft. Und wir wuchsen stärker als der Markt.“Womit sich die ab 2012 präsentierte neue Modellgeneration – mit Kodo-Design und Skyactiv-Technologie – voll bewährte.
Was 2012 mit dem damals komplett neuen CX-5 begann, soll jetzt die zweite Generation des mittleren SUVs (ab Juni in Österreich, ab 25.990 Euro FWD, ab 32.390 AWD) fortsetzen. Die hatte in Genf Europa-Premiere und ist etwas niedriger und damit coupéhafter als der Vorgänger. Mazda will heuer bei uns vom beliebtesten Modell der Palette 2000 Stück absetzen – noch 700 „Alte“und 1300 Neue.
Mazda Austria steht in der Europa-Zentrale gut da: nicht nur wegen des überdurchschnittlichen Marktanteils (2016: 3,04 Prozent) und der knapp über 10.000 Neuzulassungen, auch wegen des Managements der Mittel-Ost-Südosteuropa-Region, in der nun mit den neu hinzugekommenen (Polen, Griechenland, Türkei) 17 Länder aus Klagenfurt geleitet werden.
Mit Ende März (Geschäftsjahr) wird Mazda global 1,55 Mill. Fahrzeuge (plus 50.000 zu 2015/16) ausgeliefert haben und 26,9 Mrd. Euro Umsatz sowie 756 Mill. Euro Nettogewinn erreichen.
Im Zuge des Erfolgslaufs überrascht Ten Brink aber auch mit einer Ankündigung. Denn Mazda wird – entgegen früheren Beteuerungen – auch nicht mehr ohne elektrifizierte Antriebe durchkommen: „Wir werden einen Elektroantrieb mit Range Extender für einen Benziner auf Wankelmotorbasis bringen“, sagt Ten Brink – in welchen Modellen, wird noch nicht verraten. Dass Mazda im Flottenausstoß von CO2 2016 geringfügig zulegte, erklärt der Niederländer so: „Immer mehr Kunden kaufen Allradversionen und solche mit Mehr- und Topausstattung, die schwerer sind.“Der Allradanteil liegt zwischen 20 (6er) und 40 Prozent (CX-5).
Weitere SUVs neben CX-5 und CX-3 seien auch in Europa möglich (den großen CX-9 gibt es nur in Nordamerika und Russland), doch eher noch könnte die überall akklamierte Sportwagenstudie RX Vision verwirklicht werden. Ten Brink: „Auch bei uns schlagen alle Herzen höher bei diesem Modell. Aber wir müssen im Geschäftsmodus bleiben.“Für ein eigenes Werk in Europa ist Mazda noch nicht groß genug, gibt Ten Brink zu. Obwohl es auch hier aufwärtsgeht: 2012 verkaufte Mazda in Europa 139.000 Einheiten, heuer werden es 238.200 werden.