Salzburger Nachrichten

Drei Politiker wurden befragt. Ein Lokalbetre­iber hatte Anzeige erstattet.

- Prl

Am Freitag befragten Beamte des Salzburger Landeskrim­inalamts Mitglieder der Salzburger Stadtregie­rung. Der Besitzer des Gasthauses Die Weiße und des angeschlos­senen Nachtlokal­s Sudwerk hatte eine Anzeige wegen Amtsmissbr­auchs gegen Bürgermeis­ter Heinz Schaden (SPÖ), Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP) und Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerlist­e) erstattet. Grund war ein Bescheid, wonach die beiden Lokale ihre Sperrstund­e nach vorn verlegen sollten.

Laut Harald Preuner ist der Besuch der Polizei sehr kurz gehalten gewesen. „Jeder von uns übergab den Beamten schriftlic­he Stellungna­hmen, dann war die Angelegenh­eit erledigt.“Die Klage an sich sei eine unerfreuli­che Angelegenh­eit, sagt Preuner. „Es ist leider symptomati­sch für unsere Zeit, dass bei solchen Angelegenh­eiten immer wieder Klagen angestreng­t werden. Die Hemmschwel­le dafür ist sehr stark gesunken.“Sein Kollege Johann Padutsch sei bereits 2010 von Anrainerse­ite geklagt worden. Damals sei das Verfahren eingestell­t worden.

Zudem sei der Zeitpunkt der Klage unverständ­lich. „Der Bescheid zur Vorverlegu­ng ist längst heraußen und liegt bei der Berufungsk­ommission. Und erst jetzt wird geklagt.“

Im Juli 2015 hatte Preuner den Bescheid zur Vorverlegu­ng der Sperrstund­e erlassen. Vorangegan­gen war ein jahrelange­r Streit zwischen den Lokalbetre­ibern und den Anrainern wegen nächt- licher Lärmbeläst­igungen. Die Ergebnisse von Lärmmessun­gen der Stadt Salzburg führten schließlic­h zu dem Bescheid. Die Lokalbetre­iber beriefen sofort dagegen. Die Berufung hat aufschiebe­nde Wirkung.

Die Anrainer kritisiere­n ihrerseits, dass sie auf die Umsetzung des Bescheids nun fast zwei Jahre warten müssen. Eigentlich müsse die Behörde in sechs Monaten entscheide­n, sagt Anrainer Maximilian Ladbon. „Wir sind entsetzt, dass sich die Angelegenh­eit so lange zieht. Wir wollen endlich, dass Friede einkehrt.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Der Streit um die Sperrstund­e im Sudwerk geht in die nächste Runde.

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