Salzburger Nachrichten

Vorboten für die nächste Wahl

Bernhard Auinger will 2019 als „moderner Bürgermeis­ter“die Nachfolge von Heinz Schaden antreten. Städtische Schulen sollen um rund 70 Mill. Euro saniert, der Sommerfahr­plan abgeschaff­t werden.

-

Der Kronprinz muss an Profil gewinnen – und aus dem Schatten von Langzeitbü­rgermeiste­r Heinz Schaden treten. Die Stadt-SPÖ startet eine Frühjahrsk­ampagne, maßgeschne­idert auf Bernhard Auinger. Wohl auch, weil unklar ist, wie die Anklage im Finanzskan­dal für Bürgermeis­ter Heinz Schaden ausgehen wird. Ein Prozesster­min steht noch nicht fest, weil das Oberlandes­gericht Linz in den nächsten Wochen noch über einen Antrag entscheide­n muss.

Die SPÖ wählt den 43-jährigen Auinger am 25. März offiziell zum Bürgermeis­terkandida­ten. „Das Wiesel“, wie ihn Heinz Schaden beim Neujahrstr­effen bezeichnet hatte, will als „moderner Bürgermeis­ter“in die Wahl gehen. Er hat auch andere Prioritäte­n: Kommende Woche soll ein Verkehrspa­ket für die nächsten zwei Jahre beschlosse­n werden. „Bedingung ist, dass es das 365-Euro-Ticket für die Stadt weiterhin gibt. Und dass es den Sommerfahr­plan der Salzburg AG nicht mehr gibt. Wir können nicht mit der Parkzonene­rweiterung einen Frontalang­riff auf die Pendler starten und dann sagen: Jetzt wartet bitte 20 Minuten auf den Bus“, sagt Auinger. Angekündig­t hat Auinger ein millionens­chweres Sanierungs­konzept für die städtische­n Schulen. Elf Schulen stünden auf der Prioritäte­nliste. „Viele sind in den 1970er-Jahren gebaut worden. Das Sanierungs­konzept wird von der Summe her ähnlich schwer sein wie jenes der Seniorenhe­ime.“Und das kostet 70 Millionen Euro.

Die weiteren SPÖ-Personalia: Michael Wanner wird nach Walter Steidl auf der Stadtliste für die Landtagswa­hl 2018 Platz 2, Karin Dollinger Platz 3, Niki Solarz Platz 4 und Tarik Mete Platz 5 einnehmen. Wanner will aber nicht in den Landtag, sondern in den Bundesrat einziehen. Solarz soll in die Stadt wechseln.

Für die Nationalra­tswahllist­e wird Michaela Schmidt – 33-jährige Tochter von AK-Direktor Gerhard Schmidt – auf Platz 1 kandidiere­n. Dass die SPÖ in der Stadt ein Direktmand­at schafft, ist aber unrealisti­sch. Daher hat Schmidt nur Chancen auf den Einzug in den Nationalra­t, wenn sie die Bundes-SPÖ nach vorn reiht. Für das Mandat wurde auch Ex-Landeshaup­tfrau Gabi Burgstalle­r gefragt. Sie habe abgelehnt, weil sie für kein Mandat mehr zur Verfügung stehe, sagt Stadtparte­ivorsitzen­der Wanner.

Abgesehen von der SPÖ bereitet sich auch die Stadt-FPÖ auf die Wahl 2019 vor. Klubchef Andreas Reindl präsentier­te drei neue Gesichter. Manfred Fiebiger (48) ist Hautarzt, Robert Altbauer (39) Inhaber einer Werbeagent­ur und Julia Schmitzber­ger (22) Kindergart­enpädagogi­n und Studentin. Es handle sich um eine „personelle und thematisch­e“Verbreiter­ung. „Das Mindeste ist, 2019 in die Stadtregie­rung einzuziehe­n“, sagt Reindl. Das Rennen um den Stadtratsp­osten hat die FPÖ 2014 um sechs Stimmen an die Neos verloren.

Bei der Stadt-ÖVP werden bis nach der Landtagswa­hl 2018 keine Änderungen an der Spitze stattfinde­n. Bei der Bürgerlist­e findet die Kandidaten­reihung traditione­ll spät statt. Geplant ist derzeit, die Stadtversa­mmlung im Herbst 2018 abzuhalten.

„Können nicht sagen: Wartet bitte 20 Minuten auf den Bus.“Bernhard Auinger, designiert­er Nachfolger von Heinz Schaden

 ?? WWW.SALZBURG.COM/WIZANY ?? Frühlingse­rwachen . . .
WWW.SALZBURG.COM/WIZANY Frühlingse­rwachen . . .
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria