Salzburger Nachrichten

Im Eishockey-Schlager gibt es diesmal keinen Favoriten

Serienmeis­ter gegen Rekordmeis­ter: Ab Mittwoch geht es mit dem ewigen Eishockey-Duell Salzburg gegen KAC los.

- MICHAEL SMEJKAL

SALZBURG. Österreich­s heißestes Eishockey-Duell geht ab morgen, Mittwoch, mit dem Semifinale in Salzburg (19.45/Sky live) gegen den KAC wieder los. Wir analysiere­n, was für wen spricht und was die Serie entscheide­n wird.

Vorteil Salzburg

Die Österreich­er Kein Team hat so eine hohe Qualität an heimischen Spielern im Kader wie Red Bull Salzburg: Thomas Raffl, Matthias Trattnig, Dominique Heinrich, Daniel Welser, Alex Rauchenwal­d, Michael Schiechl, Manuel Latusa – das sind die Spieler, die eine Serie entscheide­n können. Nach der Verletzung von Andreas Kristler rückte Alex Cijan ins Line-up, Florian Baltram ist 13. Stürmer – die zwei hätten bei jedem anderen Team ihren Fixplatz. Keeper Beide Teams verfügen über recht ausgeglich­ene Keeper-Paarungen: Starkbaum/Gracnar versus Duba/Madlener. Herausrage­nd ist derzeit nur einer: Salzburgs Bernd Starkbaum spielt nach holprigem Beginn in Hochform, KAC-Keeper Tomas Duba ist ein Durchschni­ttsLegionä­r zum Durchschni­tts-Preis. Ruhe und Umfeld Steigt Salzburg ins Finale auf, ist das schön für Fans und Team. Schafft man es nicht, geht am nächsten Tag die Sonne auch wieder über dem Dom auf. In Klagenfurt ist das anders, das Team steht permanent unter großer Erwartungs­haltung. Aber: Salzburgs Manager Stefan Wagner ist der meistunter­schätzte Macher der Liga: Er hat das Team 2018 schon zusammen – da wird sich noch mancher Club wundern …

Vorteil KAC

Teamgeist Der KAC hat nur einen einzigen Spieler, der herausragt: Jamie Lundmark. Ansonsten lebt der KAC von seiner Ausgeglich­enheit und seinem (wieder gefundenen) Teamgeist. Aber: Genau das macht das Team gefährlich. Play-off-Team Play-off – das ist neben dem Fasching die fünfte Jahreszeit in Kärnten. Auch in den letzten Jahren konnte man sich nur wundern, was der KAC und der VSV da noch aus sich heraushole­n. Euphorie Das Gegenteil von Ruhe ist Erregung, im Bestfall Euphorie. Geht der aktuelle Lauf des KAC (neun Siege in Serie) weiter oder gerät Salzburg gar in Rückstand, dann kann man sich in den kommenden Wochen auf etwas gefasst machen.

Was entscheide­t

Trainer Mike Pellegrims und Greg Poss sind das erste Jahr in der Erste Bank Liga. Man hat wenig Ahnung, wie sie reagieren werden, wenn die Serie aus ihrer Sicht aus dem Ruder läuft.

Doch Plan B ist im Play-off überlebens­wichtig – wer hat den besseren Plan B? Salzburgs Defensive Keine Mannschaft in der Liga hat eine bessere Defensive als Salzburg: Drei Teamspiele­r (Heinrich, Viveiros, Pallestran­g), eine Legende (Trattnig), drei Legionäre (Sondell, Raymond, Flood) und ein Toptalent (Jakubitzka) – und doch ist kaum ein Team in der Defensive anfälliger als Salzburg. Weil man nicht als Verteidige­r agiert, sondern von Beginn an in der Offensive ist. Wie bekommt man den Vorwärtsdr­ang im Play-off unter Kontrolle? Referees Was Salzburg nicht schmeckt: Härte und Mätzchen. Was der KAC gut kann: Härte und Mätzchen. Stellt sich die Frage: Was lassen die Referees zu und wann stoppen sie? Das hat nicht unbedingt mit Strafen zu tun, sondern mit der Hektik im Spiel: Je mehr Hektik, desto besser für das spielerisc­h schwächere Team – und das dürfte letztlich doch der KAC sein.

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BILD: SN/GEPA Rassige Duelle: Daniel Welser (Mitte) attackiert KAC-Goalie Tomas Duba und Christoph Duller.

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