Thiem fühlt sich in der Hitze „immer besser“
Österreichs Tennisstar beeindruckt mit einer neuen Stärke. Im Achtelfinale in Indian Wells wird Thiem von Gaël Monfils gefordert.
INDIAN WELLS. Weder die Hitze in der kalifornischen Wüste noch das Aufschlag-Volley-Spiel von Mischa Zverev haben den Erfolgslauf von Österreichs Tennisstar Dominic Thiem stoppen können. Der 23-Jährige servierte den Deutschen im wahrsten Wortsinn in nur 58 Minuten 6:1, 6:4 ab und wird nun am Mittwoch (Ortszeit) im Achtelfinale des mit knapp acht Millionen Dollar dotierten ATP-Masters-1000-Turniers vom Franzosen Gaël Monfils gefordert.
Nur acht Punkte gab Thiem bei eigenem Aufschlag ab. Wie gegen Jeremy Chardy zum Auftakt ließ er auch diesmal keinen einzigen Breakball zu. Mit sieben Assen und 71 Prozent erster Aufschläge dominierte der Niederösterreicher aber nicht nur mit dem Service. Winner von der Grundlinie sowie Passierbälle gegen den ans Netz stürmenden Zverev sorgten für eine einseitige Angelegenheit. „Mein Spiel war sehr stark, es gab keine Konzentrationslücken und ich war durchgehend voll bei der Sache“, sagte der sonst sehr selbstkritische Thiem.
Auch die Hitze von 50 Grad im Stadion konnte ihm nichts anhaben: „Es ist hier viel trockener als in Rio und Acapulco. Daher ist das kein Problem. Ich fühle mich aber generell viel besser als zu Saisonbeginn.“So stehen nach zwei schwachen Hallenturnieren in Europa nun neun Siege aus den vergangenen zehn Spielen seit Rio (Turniersieg) und Acapulco (Viertelfinale) zu Buche.
Kann der Weltranglistenneunte seinen Lauf auch im Achtelfinale gegen Monfils fortsetzen, dann würde er die bereits ausgeschiedenen Marin Čilić und JoWilfried Tsonga überholen. Allerdings schieben sich die Top 10 sehr eng zusammen und so droht auch von hinten der Angriff von Roger Federer und David Goffin. Und eben von Monfils. Der Franzose besiegte John Isner ebenfalls souverän 6:2, 6:4.
Es wartet also eine ungleich größere Herausforderung. Im direkten Vergleich führt Thiem 2:0, das letzte Duell mit dem französischen Entertainer gewann er bei den ATP World Tour Finals in London im November 6:3, 1:6, 6:4. Drei Mal in seiner Karriere stand Thiem bei einem Turnier der höchsten Kategorie (nach den Grand Slams) bereits in der Runde der letzten acht. In Miami 2015 und 2016 sowie in Rom ebenfalls im Vorjahr.
Die größten Aufholjagden in Runde drei lieferten ein japanischer Lucky Loser und die neue Nummer eins bei den Damen. Yoshihito Nishioka besiegte den Tschechen Tomáš Berdych nach 1:6, 1:5 noch in drei Sätzen. Die Deutsche Angelique Kerber kämpfte Pauline Parmentier (FRA) trotz 1:4-Rückstands in der Entscheidung 7:5, 3:6, 7:5 nieder.