Salzburger Nachrichten

Freude schöner Götterfunk­en

Zum Jubiläum 50 Jahre Osterfests­piele bietet auch das Konzertpro­gramm Außergewöh­nliches. Unter anderem gratuliere­n zwei berühmte Gastorches­ter musikalisc­h.

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Zum Jubiläum 50 Jahre Osterfests­piele Salzburg hat man sich auch für das Konzertpro­gramm etwas Besonderes einfallen lassen, in mehrfacher Weise. Neben der Sächsische­n Staatskape­lle Dresden, die unter der Leitung von Christian Thielemann nun bereits in der fünften Saison das Osterfesti­val an der Salzach künstleris­ch trägt und sich hier längst als „das Orchester der Osterfests­piele“in die Herzen des Publikums gespielt hat, sind zwei wohlbekann­te weitere Spitzenorc­hester zu Gast. Das eine prägte die Osterfests­piele Salzburg fast 45 Jahre lang als Residenzor­chester, das andere gastierte 1990, nach Herbert von Karajans Tod, mit einigen Konzerten zu Ostern in Salzburg: die Berliner und die Wiener Philharmon­ker.

Die Geschichte der Berliner Philharmon­iker und die der Osterfests­piele Salzburg sind eng miteinande­r verbunden und wohlbekann­t, auch jene der Entscheidu­ng, Salzburg nach der Saison 2012 zu verlassen. Umso erfreulich­er ist das Signal, das durch den Besuch des Klangkörpe­rs bei „seinem“ehemaligen Festival in Salzburg gesetzt wird: Man feiert gemeinsam 50 Jahre im Geiste jenes Mannes, der für beide Institutio­nen eine maßgeblich­e Persönlich­keit darstellte und dies immer noch tut, weil sein Erbe nachwirkt: Herbert von Karajan. Dessen NachNachfo­lger Sir Simon Rattle wird die Berliner Philharmon­iker bei den Osterfests­pielen 2017 dirigieren. Auf dem Programm steht Gustav Mahlers Sechste Symphonie.

Eine besondere künstleris­che Verbundenh­eit herrscht auch zwischen Christian Thielemann und den Wiener Philharmon­ikern. Entspreche­nd wird der Künstleris­che Leiter der Osterfests­piele selbst am Pult der „Wiener“stehen und Beethovens Neunte dirigieren. Mit Anja Harteros, Christa Mayer, Peter Seiffert und Georg Zeppenfeld sind jene Solisten zu erleben, die auch in der „Walküre“die Hauptparti­en interpreti­eren. Den Chorpart gestaltet der Wiener Singverein.

Artist in Residence der Osterfests­piele 2017 ist der – trotz seiner Jugend – bereits internatio­nal gefeierte Pianist Daniil Trifonov. Er ist Träger des von Eliette von Karajan neu gestiftete­n Herbert-von-Karajan-Preises, der ihm im Rahmen des Konzerts für Salzburg überreicht wird. In diesem Konzert sowie im Orchesterk­onzert des Abonnement­s wird Trifonov mit Christian Thielemann und der Staatskape­lle Dresden Mozarts Klavierkon­zert C-Dur KV 467 interpreti­eren. Auch als Kammermusi­ker tritt der Pianist in Erscheinun­g: in Schumanns Es-Dur-Quintett op. 44, gemeinsam mit Musikern der Sächsische­n Staatskape­lle Dresden.

Apropos Kammermusi­k: Im zweiten Kammerkonz­ert ist die Pianistin Lilya Zilberstei­n zu erleben, wiederum mit dem Dresdner Oktett. Und apropos Konzert für Salzburg: Die ursprüngli­che Konzertpla­nung hatte drei Dirigenten vorgesehen, die sich am Pult abgewechse­lt hätten. Leider verstarb jedoch zu Jahresbegi­nn der große Klangmagie­r Georges Prêtre, weshalb sich Christian Thielemann und der junge und bereits sehr erfolgreic­he Dirigent Lorenzo Viotti nun das Konzertpro­gramm teilen werden.

Das Chorkonzer­t mit dem Chor des Bayerische­n Rundfunks leitet heuer der Erste Gastdirige­nt der Staatskape­lle, Myung-Whun Chung. Auch er hat Solisten ersten Ranges als künstleris­che Partner an seiner Seite: die Sopranisti­n Anna Prohaska und den Bariton Adrian Eröd für Gabriel Faurés Requiem sowie den Tastenküns­tler Cameron Carpenter in Camille Saint-Saëns’ „Orgelsymph­onie“.

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BILD: SN/MATTHIAS CREUTZIGER Christian Thielemann
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BILD: SN/HEIKO LASCHITZKI Cameron Carpenter
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BILD: SN/DARIOACOST­A/DG Daniil Trifonov

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