Salzburger Nachrichten

Viele Beschäftig­te über 50 fühlen sich nicht fit

- SN, APA

Die Hälfte der Beschäftig­ten über 50 Jahre in Österreich zweifelt wegen körperlich­er und psychische­r Belastunge­n daran, bis zur Pension in ihrem Job durchzuhal­ten. Außerdem fürchtet ein Viertel, nach einem Jobverlust nicht rasch eine neue Stelle zu finden. Das geht aus dem Arbeitskli­ma-Index hervor, den der Präsident der oberösterr­eichischen Arbeiterka­mmer, Johann Kalliauer, und Sozialmini­ster Alois Stöger am Freitag in Linz präsentier­ten.

Laut dem Gesundheit­smonitor fühlen sich nur 17 Prozent der Generation 50 plus in sehr guter Verfassung. Rund 40 Prozent dieser Beschäftig­ten klagen über zumindest sechs körperlich­e Probleme. Am häufigsten genannt wurden Rückenschm­erzen (69 Prozent), Muskelvers­pannungen (65 Prozent) und Kopfschmer­zen (49 Prozent). Insgesamt halten es 31 Prozent für sehr unwahrsche­inlich und 19 Prozent für unwahrsche­inlich, dass sie ihre Tätigkeit bis zur Pension ausüben.

Das Ergebnis ist für Kalliauer einmal mehr Anlass, mehr Investitio­nen in die betrieblic­he Gesundheit­sförderung zu verlangen. Dabei solle aber nicht nur die körperlich­e Fitness zählen. Das Führungsve­rhalten im Betrieb sowie die Arbeitsorg­anisation seien genauso entscheide­nd für die physische und psychische Gesundheit. Laut der Erhebung glauben vier von zehn Befragten, eine kürzere Arbeitszei­t würde die Chance erhöhen, bis zur Pensionier­ung im Job zu bleiben.

Auch der Sozialmini­ster erklärte, eine Annäherung des faktischen an das gesetzlich­e Pensionsan­trittsalte­r sei nur zu erreichen, wenn Gesundheit im Berufsallt­ag keine „lästige Aufgabe“sei. Derzeit beschäftig­en laut Stöger 7,5 Prozent der Betriebe mit mehr als 25 Angestellt­en keine Personen über 50 Jahre. Die Bundesregi­erung startet im Juli die „Aktion 20.000“: um älteren Langzeitar­beitslosen Jobs zu verschaffe­n, werde es 2018 zusätzlich 200 Mill. Euro geben.

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