Salzburger Nachrichten

Amokschütz­e war ein Einzeltäte­r

München: 18-Jähriger hatte psychische Probleme und fühlte sich gemobbt.

- SN, dpa

Der Münchner Amokschütz­e hat nach Angaben der Ermittler bei der Tat im Juli 2016 ohne jeden Mitwisser gehandelt. „David S. hat die Tat allein geplant und allein durchgefüh­rt“, sagte Oberstaats­anwalt Hans Kornprobst am Freitag in München zum Abschluss der Ermittlung­en.

Diese bestätigte­n, dass der 18Jährige psychische Probleme hatte und aus diesen heraus seine Opfer aussuchte: Es seien Jugendlich­e gewesen wie jene, von denen er sich in der Schule gemobbt gefühlt habe und die damit in sein persönlich­es Feindbild gepasst hätten. Obwohl der Schüler einen extremen Fremdenhas­s entwickelt und teils nationalso­zialistisc­he Parolen oder Symbole benutzt habe, sei die Tat nicht als politisch motiviert einzustufe­n. Der psychisch kranke 18-Jährige hatte am 22. Juli 2016 am OlympiaEin­kaufszentr­um (OEZ) im Norden Münchens neun Menschen getötet und sich dann selbst erschossen.

Weder Eltern noch Ärzte noch Lehrer hätten die Tat ahnen können, hieß es. Selbst die Schießübun­gen des Schülers im Keller des Wohnhauses blieben unentdeckt – obwohl er 107 Schüsse abgab. Ein Gutachten habe erwiesen, dass die Schüsse im Haus oder draußen tatsächlic­h nicht zu hören gewesen seien. Als Einziger soll im Zusammenha­ng mit der Tat der Verkäufer der Waffe zur Verantwort­ung gezogen werden. Gegen den 32-Jährigen wurde Anklage unter anderem wegen fahrlässig­er Tötung in neun Fällen erhoben.

 ?? BILD: SN/APA/DPA ?? Tatort in München.
BILD: SN/APA/DPA Tatort in München.

Newspapers in German

Newspapers from Austria