Je älter die Arbeitnehmer, desto mehr sind in Teilzeit
Die Arbeitswelt wandelt sich. Das zeigt eine Studie der AK Salzburg und des Meinungsforschungsinstituts Ifes.
513 Salzburgerinnen und Salzburger ab 16 Jahren wurden zu Beginn des Jahres zum Thema Teilzeit befragt. Das Ergebnis: Je älter die Arbeitnehmer, desto öfter arbeiten sie Teilzeit. Bei den unter 30-Jährigen arbeiten 80 Prozent Vollzeit, ab 50 Jahren sind es nur mehr 54 Prozent – wobei Alters- und Elternteilzeit hier bereits herausgerechnet wurden.
Der Hauptgrund dafür sei der Wunsch nach „Zeitwohlstand“, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler. Wer es sich leisten könne, verzichte auf einen höheren Verdienst, um mehr Zeit für sich und seine Hobbys zu haben.
Die Hälfte der Arbeitnehmer befinde sich aber immer noch wegen Betreuungspflichten (Kinder, Pflege) in Teilzeit. Über 90 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind weiblich. „Wenn Männer Teilzeit arbeiten, dann deshalb, weil sie Zeit für Hobbys haben wollen“, sagt Pichler. Teilzeitarbeit sei dann gut, wenn sie gewollt sei; sie sei schlecht, wenn sie „unfreiwillig“geleistet werde. Etwa weil es keine geeignete Kinderbetreuung gebe. 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie keine geeignete Vollzeitstelle gefunden hätten.
Bemerkenswert sei auch, dass in Branchen, in denen viel Teilzeit gearbeitet werde, wie im Handel oder im Sozialbereich, der Umstieg auf Vollzeit am schwierigsten sei. „Da wird die Teilzeit einzementiert“, sagt AKReferent Tobias Hinterseer.
Die AK erhebt daher folgende politische Forderungen: „Arbeitnehmer müssen sich je nach Lebensphase einteilen können, wie viel sie arbeiten. Bevor neue Mitarbeiter eingestellt werden, müssen Teilzeitbeschäftigte einen Rechtsanspruch darauf haben, ihre Stunden aufzustocken“, sagt Pichler. Zudem brauche es einen Ausbau der Kinderbetreuung. Denn nur dann könne es wirklich Wahlfreiheit geben.