Stromanbieter vernetzen ihre E-Ladestationen
Leichter Zugang zu 2000 Stromtankstellen bundesweit als Puzzlestein auf dem Weg zur E-Mobilität.
Über sie Sinnhaftigkeit von Elektromobilität herrscht weitgehende Einigkeit. Aber ob und wie schnell sich strombetriebene Autos flächendeckend verbreiten, hängt entscheidend von ihrer Verfügbarkeit, von den Kosten und auch von der Kundenfreundlichkeit ab.
Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten nun elf regionale Energieversorger, die sich zum Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) zusammengeschlossen haben. Sie vernetzen mit Anfang April ihre Ladestationen für E-Autos zu einem landesweiten Ladenetz, das 1300 Ladestationen in ganz Österreich umfasst. Bis zum Jahresende soll dieses Netz – abgekürzt „ÖHUB“(sprich: öhab) – bereits 2000 Ladepunkte umfassen.
Damit brauchen Fahrer von EAutos künftig nur noch eine Karte oder eine Smartphone-App, um an allen verbundenen Ladestationen tanken zu können, „so einfach wie Geldabheben mit einer Bankomatkarte“. Zusätzlich können Kunden auch mit Kreditkarte zahlen, indem sie sich per Smartphone über QRCode an der Ladestation einwählen. Bei dieser Zahlungsmethode fallen je nach Anbieter höhere Kosten an.
Ziel der Initiative ist es, landesweit einen möglichst flächendeckenden Zugang zu den Ladestationen zu ermöglichen, „vom Neusiedler See bis zum Bodensee“, sagt BEÖ-Chef Jürgen Halasz. Der BEÖ stelle eine offene Plattform für die E-Anbieter zur Verfügung, der sich weitere Stromversorger anschließen sollen und die auch eine internationale Vernetzung ermögliche. Die Bundesregierung begrüßt und unterstützt die Vernetzung als wichtigen Baustein auf dem Weg, Österreich „e-mobil“zu machen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried sagt, man gebe sich nicht damit zufrieden, bei der Dichte der Ladepunkte europaweit auf Platz 3 zu liegen und stellt den weiteren Ausbau der vernetzten Ladestationen auf 5000 bis 2020 in Aussicht. Umweltminister Andrä Rupprechter betont, Österreich sei bei den Neuzulassungen von E-Autos EU-weit führend – ein Ergebnis des 72 Millionen Euro schweren Mobilitätspakets, das Ankaufsförderungen bis zu 4000 Euro pro Auto vorsieht.
Dem landesweiten ÖHUB gehören Energiefirmen aller Bundesländer an, zwei aus Oberösterreich und der Steiermark. Derzeit betreibt die Verbund-Tochter Smatrics mit 400 Ladepunkten das nach Eigenangaben einzige flächendeckende Netz in Österreich, davon sind 200 Schnellladestationen.