Formel-1-Fahren ist wieder schwere Arbeit
SALZBURG. Die Formel-1-Fahrer trainierten über die Wintermonate härter als in den Jahren zuvor. Vor allem die Nackenmuskeln. Breitere Reifen und eine veränderte Aerodynamik (siehe Grafik links) führten zu einem Anstieg der Kurvengeschwindigkeiten. Daher gilt es, den stark erhöhten Fliehkräften entgegenzuwirken, die auf Kopf und Nackenmuskulatur einwirken.
Ein Kritikpunkt der jüngeren Vergangenheit ist damit entkräftet: Ab sofort ist das Fahren mit einem Formel-1-Auto wieder schwere körperliche Arbeit. Das spürte Neuling Lance Stroll besonders. In der ersten Testwoche in Barcelona zerknitterte der Kanadier seinen Williams mehrmals. Die Runden in Barcelona waren erst der Vorgeschmack. Ob die Teams ihre Fahrer wirklich voll fahren ließen, weiß niemand. Beim Qualifying in Melbourne liegen die Karten wirklich auf dem Tisch und im Verlauf des Jahres wird das Tempo der Fahrzeuge deutlich zunehmen. Der Automobil-Weltverband lockerte die Zügel für die Weiterentwicklungen.
Die Token (ein Punktesystem), die zur Weiterentwicklung der Motoren zur Verfügung standen, sind Geschichte. Den Herstellern steht es frei, Komponenten einer Antriebseinheit zu verbessern. Eingesetzt werden darf so ein Teil allerdings erst im Zuge eines Tauschs. Die Anzahl der Komponenten, die straffrei getauscht werden dürfen, ist für die ganze Saison auf vier beschränkt.
Ein fünfter Tausch zieht eine Versetzung um zehn Startplätze nach hinten nach sich, ein weiterer Tausch weitere fünf. Untersagt ist das strategische Austauschen von Teilen mit in Kauf genommener Zurücksetzung in der Startreihe, um in folgenden Rennen Vorteile zu haben. Das Spritlimit wurde von 100 auf 105 Kilogramm erhöht.