Reichenhaller erstmals in der Gewinnzone
Badylon und Paracelsusbad eröffnen 2019. Die Rupertustherme reagiert schon jetzt darauf.
BAD REICHENHALL. Dirk Sasse, Geschäftsführer der 2005 eröffneten Rupertustherme in Bad Reichenhall, hat Grund zur Freude: Zum einen haben die Eigentümer (Freistaat Bayern, die Kommunen Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain) Mitte 2016 die letzte Kreditrate für die Errichtung des Bades getilgt. Zum anderen hat die Therme samt dem 2011 dazugebauten Familienbad auch im Vorjahr positiv bilanziert. Unterm Strich blieb daher 2016 erstmals ein Gewinn von 165.638 Euro. Allerdings: Im Frühjahr 2019 wird die Stadt Freilassing ihren Ersatzbau für das durch das Hochwasser 2013 zerstörte Badylon eröffnen. Und die Stadt Salzburg wird das neue Paracelsusbad in Betrieb nehmen. Die Rupertustherme bereite sich schon jetzt auf diese Situation vor, sagt Sasse: „Das Paracelsusbad wird uns Marktanteile wegnehmen. Die Gäste aus der Region werden nicht mehr.“Der Marktanteil von 26 Prozent werde nicht zu halten sein.
Teil eins der „Strategie 2020“ist, dass Sasse seine Therme noch mehr als Gesundheits- und Wellnessanbieter positionieren will. Denn die beiden künftigen Konkurrenten sehen sich eher als Familienbäder. Teil zwei der Strategie ist, auf einen Qualitäts- statt auf einen Preiswettbewerb zu setzen. Sasse will zudem die touristische Schiene ausbauen: Denn im Vorjahr kamen „nur“18,5 Prozent der knapp 520.000 Gäste aus über 100 Kilometern Entfernung. Im thermeneigenen Wohnmobilpark (25 Stellplätze) wurden knapp 11.000 Nächtigungen generiert. Sasse drängt daher auf den Bau eines Viersterne-Superior-Hotels
„Hoffe, dass wir Ende des Jahres das Baurecht für das Hotel haben.“Dirk Sasse, Rupertustherme
samt Parkhaus auf dem Thermengelände. Aktuell gebe es je einen interessierten Investor aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch den Industriellen Max Aicher, der sich vom Projekt zurückgezogen hat, will er erneut begeistern. Die Kosten für so ein Projekt wurden 2014 mit 14 Millionen Euro beziffert. Sasse will – auch, weil Reichenhall das Rennen um die Landesgartenschau 2022 verloren hat – weiter Druck machen: „Ich hoffe, dass wir Ende des Jahres das Baurecht für das Hotel haben.“