„Rühr mich nicht an“
So bezahlt man heute und in Zukunft: kontaktlos und quasi im Vorübergehen. Das kann durchaus Vorteile haben.
SALZBURG. Wer dachte, dass Bankomat-Karten die Spitze des digitalen Bezahlwesens sind, wird derzeit eindeutig eines Besseren belehrt. Der neue Trend: kontaktloses Bezahlen (siehe Kasten). Was von außen betrachtet wirkt, als hätte der Kunde sich einen Bezahl-Chip einpflanzen lassen, ist im Grunde „nur“eine neue Errungenschaft der Mikroelektronik und Software-Entwicklung: Banken bieten inzwischen winzige, sehr flexibel anbringbare Bankomatkarten mit der NFC-Technologie an, die das Bezahlen ohne umständliches Einschieben – und in bestimmten Fällen auch ohne PIN – kontaktlos möglich machen. Sie sind entweder bereits in stylische Armbänder integriert oder lassen sich je nach Kundenwunsch am Handy, am Schmuck und sogar an Hundemarken befestigen. Vorreiter im Bereich Design und Miniaturisierung sind in Österreich Erste Bank und Sparkassen.
Die Technologie ist nicht unumstritten. Auch in Österreich gibt es besorgte Stimmen in puncto Sicherheit. Doch inzwischen scheinen die Vorteile in den Augen der Kunden zu überwiegen.
„Von unseren Kunden wird bereits jede vierte Transaktion an Bankomatkassen mit NFC bezahlt“, sagt Christoph Paulweber, Generaldirektor der Salzburger Sparkasse. Das liegt über dem Österreich-Wert (fünf Prozent der Kunden).
Angst vor Betrügern oder „Hackern“brauche man nicht zu haben, versichern die Anbieter. Zumindest nicht mehr als bei herkömmlichen Bankomartkarten.
Das gilt auch für die verschiedenen Mini-Versionen der Sparkasse und Erste Bank. „Man kann weltweit mit ihnen bezahlen. Die Codes und Limits sind beim BankCard-Sticker und beim BankCardMicroArmband gleich wie bei der bestehenden Bankomatkarte“, sagt Paulweber: „Es gelten auch die gleichen Regeln: Unter 25 Euro ohne Codeeingabe, ab 25 Euro muss der PIN-Code eingetippt werden. Bei diesen Lösungen gelten also dieselben Sicherheitskriterien wie bei der herkömmlichen Bankomatkarte.“