Die Sommerzeit beginnt
Die Uhrzeiger rücken in der Nacht auf Sonntag eine Stunde nach vorn. Die Zeitumstellung hat aber auch schon so manche Panne mit sich gebracht.
Mit Beginn der Sommerzeit verlieren wir am Sonntag eine Stunde Schlaf. Um Punkt zwei Uhr früh werden die Uhren in Österreich und den meisten anderen europäischen Ländern eine Stunde vorgestellt.
Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Durch die Umstellung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte den Anfang. Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Die beiden Länder führten die Sommerzeit 1980 ein. Gelegentlich hat die Zeitumstellung den Menschen aber schon Probleme bereitet. Einige Beispiele: Horst Seehofer: Der bayerische Ministerpräsident verschläft im April 2014 eine Telefonkonferenz mit der Bundeskanzlerin, da er seinen Wecker wegen der Sommerzeit nicht eine Stunde vorgedreht hat. Erst als sein Telefon nicht aufgehört habe
Telefonkonferenz fast verschlafen
zu klingeln, sagte der CSU-Chef, sei ihm schlagartig klar geworden: die Zeitumstellung! Die Telefonschaltung beginnt so erst mit einigen Minuten Verzögerung um 8.07 Uhr. Weckdienst: Ausgerechnet die Telekom verschläft im März 2001 die Umstellung auf die Sommerzeit. Etliche Menschen seien zur alten Zeit geweckt worden, sagt eine Mitarbeiterin. Grund für die Verspätung seien Computerprobleme gewesen. Finanzamt: Im niedersächsischen Bad Gandersheim stehen im November 2011 knapp zwei Dutzend Mitarbeiter vor den verschlossenen Türen des Finanzamts. Der Eingang lässt sich nicht öffnen. Den verantwortlichen Computer hat wohl die Umstellung auf Normalzeit durcheinandergebracht. Statt um 6 Uhr kommen die Angestellten erst um 8 Uhr an ihre Arbeitsplätze, nämlich, als der erste Kollege mit einem richtigen Schlüssel eintrifft. Blitzer: Autofahrer in Freiburg bekommen im November 2010 einen Schrecken. In einigen Straßen gelten von 22 Uhr bis 6 Uhr 30 km/h statt der sonst erlaubten 50 km/h. Doch weil die Radargeräte nicht pünktlich von Sommerzeit auf Normalzeit eingestellt wurden, fotografieren diese am Abend danach fälschlicherweise schon ab 21 Uhr. Online-Auktion: Pech haben einige eBay-Anbieter im Oktober 2004. Auktionen, die am Tag nach der Zeitumstellung zwischen 10 und 11 Uhr hätten enden sollen, sind bereits eine Stunde vorher vorbei. Bieter der letzten Stunde kommen daher nicht mehr zum Zug – gerade dann, wenn erfahrungsgemäß die Preise stark steigen.