Salzburger Nachrichten

SN-Umfrage: Trotz Prozess soll Heinz Schaden bleiben

Ein Kontrollam­tsbericht bringt den Salzburger Bürgermeis­ter unter Druck. Eine Umfrage stärkt ihm aber noch den Rücken.

- Lokalteil

Ab 6. Juni wird am Landesgeri­cht Salzburg in der sogenannte­n Swap-Affäre verhandelt. Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft hatte sieben Personen wegen des Verdachts der Untreue angeklagt, darunter den amtierende­n Bürgermeis­ter der Stadt Salzburg, Heinz Schaden (SPÖ). Das Gericht hat 19 Verhandlun­gstage bis 28. Juli anberaumt. Für die Eingangspl­ädoyers und die Vernehmung der Angeklagte­n sind sieben Tage vorgesehen. Für das Beweisverf­ahren wurden zwölf Tage festgesetz­t. Wie rasch der Prozess vonstatten­geht, wird auch davon abhängen, wie viele Zeugen die Verteidige­r hören wollen.

Abseits der strafrecht­lichen Causa sorgt jetzt aber ein aktueller Kontrollam­tsbericht für Aufsehen. Ursprüngli­ch sollte dieser nicht vor Abschluss des Strafverfa­hrens veröffentl­icht werden. Auf Druck der Bürgerlist­e legte das Kontrollam­t den 166 Seiten starken Bericht jetzt aber vor. Er behandelt die Frage, ob der Gemeindera­t zu den Finanzgesc­häften vollständi­g informiert worden ist. Das sei nicht immer der Fall gewesen, meinen die Prüfer. Auf drohende Verluste habe man etwa gar nie hingewiese­n. Und auch, dass das Land 2007 die Derivatges­chäfte unentgeltl­ich von der Stadt übernommen habe, sei dem Gemeindera­t und Stadtsenat verschwieg­en worden. Der Kontrollam­tsbericht bringt den Bürgermeis­ter weiter unter Druck. Die Neos forderten erneut Heinz Schadens Beurlaubun­g, denn der Stadtchef sei nicht mehr handlungsf­ähig.

Die Stadt-Salzburger stärken ihrem Stadtoberh­aupt in einer aktuellen IGF-Umfrage im Auftrag der „Salzburger Nachrichte­n“aber weiterhin den Rücken. Vorzeitige Neuwahlen aufgrund der Anklage sehen 66 Prozent als nicht gerechtfer­tigt an. Schadens Rücktritt will nur jeder fünfte Befragte.

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