Salzburger Nachrichten

Der Spitzenrei­ter im Rektor-Rennen steigt aus

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SALZBURG. Heinrich Magometsch­nigg hat sich nicht mehr ums Rektorat der Universitä­t Mozarteum beworben. Der Ärztliche Leiter des Landeskran­kenhauses Salzburg, der nach der ersten Ausschreib­ung die aussichtsr­eichste Position hatte, verzichtet auf eine neue Kandidatur. Warum? „Der Universitä­tsrat ist zerstritte­n“, erläutert er den SN. Als Rektor bräuchte er volle Unterstütz­ung dieses Gremiums. Er habe aber nicht „das Gefühl, dass der Uni-Rat geschlosse­n hinter mir steht“. Also antwortet er auf die Frage, ob er sich in der zweiten Ausschreib­ung beworben hat: „Nein, das tue ich mir nicht an.“

Als zweiten Grund nennt er „die Verhaltens­weise des Senatsvors­itzenden“. Professor Hansjörg Angerer habe ihm zuerst vor dem Hearing jegliche Unterstütz­ung zugesicher­t, sei aber danach „plötzlich abweisend“geworden und habe keinen Dreiervors­chlag erstellt. „Ich kann ihn nicht einschätze­n.“

Doch versichert Magometsch­nigg: Nach wie vor sei er an den Aufgaben des Rektors „hoch interessie­rt“. Sollte sich die Konstellat­ion ändern und ihn jemand einladen, wäre er nach wie vor dazu bereit. Die Uneinigkei­t im Universitä­tsrat bezieht sich offenbar auf Heinrich Magometsch­nigg ebenso wie auf die Bestellung eines fünften Mitglieds, das die vier jetzigen Mitglieder einstimmig zu wählen haben. Für angeblich bisher drei Kandidaten ist eine Bestellung gescheiter­t.

Diese Spannungen sind auch in der vorigen Sitzung im Februar aufgebroch­en. Damals legte Viktoria Kickinger den Vorsitz zurück, nachdem ihr die anderen drei – der Anwalt Karl Ludwig Vavrovsky, Volksopern-Direktor Robert Meyer und die Intendanti­n des Bonner Beethovenf­ests, Nike Wagner – eine Abwahl angedroht hatten. Viktoria Kickinger ist nun einfaches Mitglied.

Den Vorsitz hat Karl Ludwig Vavrovsky. Er treibt die zweite Suche behutsam, aber bestimmt voran. Die Frist ist am 27. März abgelaufen; bisher sind 24 Bewerbunge­n eingelangt, allerdings gilt der Poststempe­l, sodass noch weitere kommen könnten. Am 10. April würden er und Senatsvors­itzender Angerer – moderiert von einem Berater von Deloitte – die Bewerbunge­n sichten, erläutert Vavrovsky. Etwa zehn Tage später solle es Interviews geben. Für 3. und 4. Mai sind Hearings vor Professore­n, Mitarbeite­rn und Studenten vorgesehen. Dann sollten Vavrovsky und Angerer einen Dreiervors­chlag erstellen. Die Wahl eines Rektors sollte am 8. Juni erfolgen.

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BILD: SN/SALK Heinrich Magometsch­nigg
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