Neues Laborgebäude ermöglicht tiefe Einblicke
An der Universität Salzburg forschen Wissenschafter zu Materialien, die leichter als Luft sind.
Es riecht noch alles neu im Laborgebäude der Universität Salzburg im Stadtteil Salzburg-Itzling. Aber bereits bei der Eröffnung am Mittwoch arbeiten Studierende und Professoren in weißen Mänteln in den Labors. Fachbereichsleiterin Nicola Hüsing beschreibt das Aufgabengebiet: „Wir beschäftigen uns mit Funktionsmaterialien, die Sie aus dem Alltag kennen.“Die Forscher wollen etwa LEDs und Batterien leistungsfähiger machen.
Oder sie arbeiten mit leichten Materialien, wie Florian Putz. Der Doktorand schwenkt weiße Röllchen in einem Glas. Sie erinnern an die Teile, die der Zahnarzt in die Backe schiebt. Das Material, an dem Putz forscht, hat eine geringere Dichte als Luft. „Es ist für Dämmstoffe, Schallisolierung oder als Transportmittel für Medizin verwendbar.“Dabei würden winzige Partikel in den Körper eingeschleust, die die Arznei an der richtigen Stelle freisetzen.
Im nächsten Labor tropft Flüssigkeit in winzige Gläser. Forscher Oliver Diwald erklärt, dass hier die Stoffe Licht ausgesetzt werden. „Wir wollen sehen, wie das Material reagiert, und dadurch grundlegende Prozesse verstehen.“Eine andere Methode sei, die Stoffe vergrößert anzusehen. Mit dem Rasterelektronenmikroskop ist selbst ein Nanometer zu erkennen.
Im Nachtlabor huschen indes nur vorübergehend Forscher ein und aus. Hier kann man unter gleichbleibenden Bedingungen 24 Stunden experimentieren – ohne dass eine Person im Raum ist.
Rektor Heinrich Schmidinger unterstreicht die Wichtigkeit der technischen Disziplinen. Von den neuen Labors soll auch die Wirtschaft profitieren. „Ich hoffe, dass die Firmen verstärkt auf uns zukommen.“
Der Bau hat 25 Millionen Euro gekostet, Bund, Land und Stadt haben gefördert. Auf 6500 Quadratmetern sollen 100 Mitarbeiter sowie 450 Studierende der Chemie und Physik der Materialien experimentieren und lernen.