Massenklassen sind nicht das Ziel
Zu „Bildungsreform mit Defiziten in Logik, Praxis und Politik“(SN vom 23. 3.).
Zu den Clustern: Cluster können nur theoretisch bis zu 2500 Schüler umfassen. (Die Obergrenze entspricht der Schüleranzahl der größten Schulen in Österreich). Da bei mehr als drei Schulen bzw. mehr als 1300 Schülern der Zentralausschuss der Personalvertretung zustimmen muss, wird es größere Cluster nur dann geben, wenn die Lehrerinnen und Lehrer das für sinnvoll erachten. Und nur unter sehr strengen Bedingungen kann ein Cluster gegen den Willen der Schulen eingerichtet werden. Hauptzielsetzung der Cluster ist der Erhalt von Kleinstschulen im Pflichtschulbereich und von „Problemschulen“im Bundesschulbereich (mit dem Vorteil, dass im Cluster der Bund Supportpersonal finanziert). Weitere Vorteile: Kleinstschulen oder „Problemschulen“können kaum Autonomie leben, da sie schlicht die Ressourcen nicht haben.
Der Clusterleiter ist keine „Außenstelle des Unterrichtsministeriums“. Er wird wie alle anderen Schuldirektoren durch eine Auswahlkommission ausge- wählt, wobei der Bildungsdirektor, der auf Vorschlag des LHs im Einvernehmen mit dem Bildungsministerium bestellt wird, das Dirimierungsrecht besitzt. In der Auswahlkommission sind auch ein Elternvertreter und ein Experte mit beratender Stimme vorgesehen. Der Clusterleiter hat denselben autonomen Spielraum wie Schulleiter.
Zu den Klassenschülerhöchstzahlen: Die Klassenschülerhöchstzahlen (und auch die Eröffnungs- und Teilungszahlenverordnung etc.) bleiben im Hintergrund bestehen. Das heißt: Die Schulen bekommen die gleichen Ressourcen wie jetzt. Aber am Standort kann dann entschieden werden, ob z. B. in der Volksschule beim 26. Schüler die Klasse in zwei Klassen zu 13 Schülern geteilt wird oder ob es sinnvoll ist, eine 26erKlasse zu führen und den zusätzlichen Lehrer z. B. für Förderkurs, Begabtenförderung etc. einzusetzen. Sollte ein Schulleiter gegen den Willen der Schulpartner „Massenklassen“einführen, dann bekommt er auch entsprechend mehr Ressourcen, die er dann für Kleingruppen etc. einsetzen kann.
Ich hoffe, Sie sehen: So unlogisch ist das Ganze nicht. Und das Ziel sind definitiv nicht Massenschulen mit Massenklassen. Mag. Klemens Riegler-Picker Büro StS. Harald Mahrer