Die Trumps kosten Steuerzahler ein Vermögen
Die Ehefrau muss in New York bewacht werden, der Präsident in Florida.
Eine Online-Petition fordert den sofortigen Umzug von US-Präsidentengattin Melania Trump ins Weiße Haus. „Der USSteuerzahler zahlt eine exorbitante Summe, um die First Lady im Trump Tower in New York City zu beschützen“, heißt es in der auf der Website Change.org veröffentlichten Petition, der sich bis Donnerstag mehr als 245.000 Menschen anschlossen. Die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump hatte nach dessen Amtsübernahme Ende Jänner gesagt, sie wolle bis zum Ende des Schuljahres mit ihrem elfjährigen Sohn Barron am New Yorker Wohnsitz bleiben und erst dann ins Weiße Haus in Washington umziehen.
Nach Angaben der New Yorker Polizei beliefen sich die Ausgaben für den Schutz der Trump-Familie bereits im Zeitraum zwischen der Wahl im November und der Amtsübergabe Ende Jänner auf mehr als 22 Millionen Euro. Eine Unterzeichnerin der Petition schrieb, das Ehepaar Trump könne gut selbst die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen am Trump Tower übernehmen, wenn es sich die „Extravaganz“leiste, getrennt zu leben.
Auch in Florida regt sich Widerstand. Grund sind die Kosten der häufigen Besuche der Trumps im Luxusresort Mar-a-Lago. Drei demokratische Abgeordnete fordern in einem Brief an Donald Trump, für eine Erstattung der Millionenkosten zu sorgen. Allein die Feuerwehr habe für Extra-Bereitschaftsdienste 1,7 Millionen Dollar ausgeben müssen. Doch nicht nur Polizei und Feuerwehr müssen Sondereinsätze schieben. Wenn der Präsident nach Mar-a-Lago kommt, wird der Flugverkehr eingeschränkt, die Behörden sind mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberattacken und mögliche terroristische Bedrohungen befasst.
Mar-a-Lago ist ein exklusiver Club mit Privatstrand, Pool und Spa, mit Tennisplätzen und Golfanlagen sowie zwei Ballsälen. Wenn sich der Präsident dort aufhält, wohnt er mit seiner Familie in einem abgeschirmten Flügel. Trump hatte die acht Hektar große Anlage 1985 gekauft. Wenn Trump Washington den Rücken kehren wolle, so solle er doch in die traditionelle Erholungsanlage für US-Präsidenten, Camp David im Bundesstaat Maryland, reisen, regten die Abgeordneten aus Maryland an. Die Bürgermeisterin von Palm Beach, Paulette Burdick, beantragte schon vor Wochen Ausgleichszahlungen für die TrumpBesuche. Eine Antwort erhielt sie bisher nicht.
Dafür wird Ivanka, eine Tochter von Donald Trump, ein Büro im Weißen Haus erhalten und es damit ihrem Ehemann Jared Kushner gleichtun.
Ethikexperten äußerten Bedenken über die Verknüpfung von Familien- und Staatsgeschäften. Eine Konstellation, die in Bananenrepubliken üblich, in den USA aber ungewöhnlich ist. In Reaktion auf Proteste verschiedener Organisationen, die sich für Transparenz in der Regierung und gegen Korruption einsetzen, wird Trumps Tochter nun offiziell eine unbezahlte Angestellte der Regierung. Damit unterliegt sie denselben Rechten und Pflichten wie alle anderen Mitarbeiter des Weißen Hauses. Dazu gehört auch, dass sie ihre Finanzen offenlegen muss.