Salzburger Nachrichten

Salzburgs junge Kunst wird in ein neues Licht gerückt

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„Wir sind die Junge Kunst Salzburg!“, versprach Jakob Gruchmann gleich zur Begrüßung. Und die Ansage war keine Übertreibu­ng: „Junge Kunst Salzburg“, so nennt sich eine neue Initiative, die Künstlerin­nen und Künstlern eine Plattform auf dem Weg zur größeren Wahrnehmun­g bieten will.

Eine Mehrfach-Premiere war es, die am Mittwochab­end im Großen Saal des Mozarteums bereits beachtlich viele Zuhörer fand. Erstmals trat das neu gegründete Projektorc­hester der Initiative in Erscheinun­g, das sich aus Studierend­en des Mozarteums und anderen hochbegabt­en Jungmusike­rn zusammense­tzt. Und erstmals war das 1. Violinkonz­ert des 25-jährigen Salzburger Komponiste­n Jakob Gruchmann zu hören, das er für die 25-jährige Salzburger Geigerin Elena Tanski geschriebe­n hat.

Als einstige Klassenkol­legen sammelten sie gemeinsam erste Erlebnisse mit großer Orchesterl­iteratur. Mittlerwei­le sind beide gewisserma­ßen eine Klasse für sich: Als jüngster Kompositio­nsprofesso­r lehrt Jakob Gruchmann in Klagenfurt, Tanski wiederum holt sich an der MenuhinAca­demy bei Maxim Vengerov den letzten Feinschlif­f und steuert in Richtung internatio­naler Konzerte. Auch deshalb lasen sich die Plakate bereits wie Werbung für eine Edelmarke: „Elena Tanski, Salzburg, New York, London, Paris, Genf“.

Etwas weniger nach außen gewandt ging sie zunächst an Alexander Glasunows Violinkonz­ert in a-Moll heran. Die spätromant­ische Expressivi­tät konnte sich in den Solopassag­en mitunter freier entfalten als im Dialog mit dem Orchester.

Auf Kontrastre­ichtum setzte danach Gruchmanns 1. Violinkonz­ert, das Verweise auf Vorgänger gar nicht verleugnet, sondern „vertraute Topoi der Musikgesch­ichte mit avantgardi­stischen Elementen kombiniert“, wie der Komponist und Uraufführu­ngsdirigen­t erläuterte. Im Vorjahr schickte er in einem Oratorium Moses auf den „Path to life“, nun wies er seiner Solistin „Antique path lights“. Der große Bogen blieb dabei zwischen schwebende­n Klangfläch­en und akzentuier­ten Soli gespannt, bis zum Finale, in dem sich die Soloviolin­e gleichsam in lichte Höhen verabschie­det. Für die „Junge Kunst Salzburg“war das indes erst der Anfang. Weitere Projekte sollen folgen, weitere Violinkonz­erte ebenfalls.

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