Bahnhof bleibt Brennpunkt für
Nach einem Anstieg der Kriminalität am Salzburger Hauptbahnhof ist die Lage laut Polizei nun unter Kontrolle. Eine Gruppierung bleibt aber auffällig. „An die kommt man nicht ran“, sagen Sozialarbeiter.
Die Kontrolle der Schengenfahnder der Polizei zieht sich in die Länge. Der beleibte Mann hat Papiere einer deutschen Justizanstalt, eine österreichische Aufenthaltserlaubnis kann er nicht vorweisen. Der Beamte muss einige Telefonate führen, dann stellt sich heraus: Der Mann ist legal in Österreich. Er darf weiterziehen.
Es ist eine breite Palette an uniformierten Personen, die sich um die Sicherheit auf Salzburgs Hauptbahnhof kümmert. Österreichische Polizisten in Uniform gehen Streife, zudem patrouillieren die deutschen Kollegen, die für ihre Grenzkontrollen einen fixen Stützpunkt auf dem Bahnhof bekommen haben. Auch die ÖBB-eigene Security ist stets zu sehen. Dazu kommen noch die Schengenfahnder, die in Zivil und Uniform um den Hauptbahnhof unterwegs sind.
Bahnhöfe seien auf der ganzen Welt Tummelplätze für Kriminelle, sagt Johannes Parhammer von der Salzburger Schengenfahn- Johannes Parhammer, Polizei dung. „Taschendiebstähle und Suchtgiftkriminalität hat es auch in Salzburg immer schon gegeben. Prinzipiell kann man aber sagen: Der Bahnhof ist sicher.“Seit der Flüchtlingswelle des Jahres 2015 hätten sich allerdings die Nationalitäten der Verdächtigen geändert. „Die Tätergruppen aus Nordafrika waren zuvor in Salzburg nicht vertreten.“
Die Schengenfahndung habe den Bahnhof seit Beginn der Ausgleichsmaßnahmen für die Grenzkontrollen vor 20 Jahren im Auge. Mit der Flüchtlingswelle ist auch die Kriminalität gestiegen. Durch die verstärkte Präsenz habe man die Situation aber in den Griff bekommen. „Wir dürfen aber nicht nachlassen, sonst steigt die Kriminalität wieder an.“
In einer Querstraße wird im Büro des Bahnhofsozialdienstes gerade eine Flüchtlingsfamilie betreut. Das Paar mit zwei Kindern hatte auf der Straße geschlafen, jetzt sucht man für die Familie eine Unterkunft. Der Sozialdienst kümmere sich vor allem um Wohnungslose, sagt Leiter Torsten Bichler. Er kenne aber die Probleme mit jenen Personen, die bei der Polizei wegen Drogen-, Eigentums- und Gewaltdelikten auffällig werden. Es handle sich Torsten Bichler, Sozialdienst etwa um Menschen, die aus Deutschland zurückgeschoben wurden. Andere würden erst gar keinen Asylantrag stellen, da der ohnehin abgewiesen würde.
Die Caritas habe immer wieder versucht, auch mit dieser Gruppe Kontakt aufzunehmen. „Aber an die kommt man nicht heran.“Laut Bichler bräuchte es dringend Streetwork, um über die Gruppierungen am Bahnhof besser Bescheid zu wissen. „Wir brauchen nicht nur einen ordnungspolitischen, sondern auch einen sozialen Zugang“, sagt der Caritas-Mitarbeiter.
Im Bahnhof helfen die Mitarbeiter einer ÖBB-Security-Streife
„Es ist wichtig, die Kontrollen weiter durchzuführen.“ „Man bräuchte dringend Streetwork am Bahnhof.“