Traditionsverein Puch droht historischer Abstieg
Die glorreichen Zeiten der Tennengauer sind längst vorbei. In dieser Saison droht dem ehemaligen Zweitligisten sogar der Absturz in die Fünftklassigkeit.
Seit der Saison 1985/86 ist der FC Puch durchgehend in den höchsten Spielklassen der österreichischen Fußball-Landkarte zu finden. In dieser Spielzeit droht dem Traditionsverein aber der Absturz in die fünftklassige 1. Landesliga. Nach dem mageren 1:1 beim abgeschlagenen Schlusslicht FC Hallein in der Vorwoche stehen die Tennengauer weiterhin auf einem Abstiegsplatz in der Salzburger Liga.
Deutlich bessere Zeiten erlebte Puch in den 90er-Jahren. Unter der Regie von Trainer Franz Fegg schafften die Tennengauer den Sprung in die 2. Division und
„Ich hoffe, dass wir da unten rauskommen. Die nötige Qualität hat unser Team.“Peter Weidisch, Puch-Obmann
spielten sogar lange um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Dank einer engen Zusammenarbeit mit Austria Salzburg liefen immer wieder klangvolle Namen im Waldstadion auf: Die beiden ehemaligen Teamspieler Robert Ibertsberger und Sanel Kuljic sowie Slavko Kovacic, Gerhard Fellner und Gernot Plassnegger sind die klingendsten Namen, die das Puch-Dress überstreiften.
Als die Austria die Kooperation einschränkte, folgte der langsame Absturz. In der Saison 1994/95 verließ Jungtrainer Heribert Weber den Verein bereits zur Winterpause, unter Rückkehrer Fegg stieg Puch in dieser Saison wieder ab. Danach hielten sich die Tennengauer zwar noch zehn Jahre in der Westliga, doch an alte Erfolge konnte man nicht mehr anschließen. 2004/05 war der Abstieg aus der Regionalliga nicht mehr zu vermeiden und Puch verschwand endgültig vom überregionalen Fußball.
In den 90er-Jahren war Puch noch die Nummer zwei im Bundesland, jetzt ist die Truppe von Trainer René Wanner hinter Kuchl, Golling und Union Hallein nur noch die Nummer vier im Tennengau. Von den guten alten Zeiten blieb nur Peter Weidisch über: Der Rechtsanwalt, der 1958 in Puch das Fußballspielen begann und 35 Jahre als Sektionsleiter fungierte, ist seit 2007 Obmann: „Jeder Abstieg ist natürlich schlecht. Ich hoffe, dass wir da unten rauskommen. Die nötige Qualität hat unser Team sicher“, erklärt Weidisch.
Nicht wirklich Mut machte den Pucher Verantwortlichen der Auftritt beim FC Hallein. „Da hätten wir uns einen Sieg erwartet, leider war die Leistung schwach“, sagt Wanner, der vor allem eine Verletzungsmisere für den Absturz verantwortlich macht: „Im Herbst sind uns einige wichtige Spieler ausgefallen, da haben wir viele Punkte verschenkt.“Und der Verletzungsteufel scheint weiterhin in Puch zu wüten: Daniel Angerer (Kreuzbandriss) und Markus Pucher (Knöchelverletzung) zogen sich am vergangenen Wochenende schwere Verletzungen zu. Trotzdem will Puch bereits am Freitag gegen Kuchl den ersten Schritt Richtung Klassenerhalt machen: „Wir sind Außenseiter, aber ich glaube an meine Elf. Wir werden punkten und den Klassenerhalt schaffen.“