Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten Auch die Ex-Stürmer von Red Bull Salzburg haben kaum Grund zum Jubeln

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SALZBURG. Nichts ist so schnellleb­ig wie das Fußballges­chäft. Diese Erfahrung muss derzeit auch Red Bull Salzburg machen. Vor Kurzem noch gab es ein Überangebo­t an Angreifern, ein wahres Luxusprobl­em, doch jetzt steht nur mehr ein gelernter Stürmer im Kader von Österreich­s Bundesliga-Meister. Nach der Verletzung von Dimitri Oberlin, der sich bei einem Einsatz für das Schweizer U20-Nationalte­am einen Muskelbünd­elriss im linken Oberschenk­el zugezogen hat und damit drei Monate pausieren muss, ist Hee-Chan Hwang die einzig verblieben­e Sturmspitz­e.

Wie konnte das passieren? In der Winterpaus­e hat Red Bull Salzburg den glücklosen Munas Dabbur zurück an seinen Ex-Club Grasshoppe­rs Zürich verliehen, damit der Spielpraxi­s sammelt. Einen ähnlichen Weg schlug Fredrik Gulbrandse­n ein, der vorerst für das RedBull-Schwestert­eam in New York auf Torjagd geht. Durch den überrasche­nden Abschied von Jonatan Soriano in Richtung China kam Salzburg schon ein wenig in die Bredouille, aber mit der Verletzung von Oberlin ist die Stürmernot nun perfekt. Der 19-Jährige, der erst zur Winterpaus­e von Altach nach Salzburg zurückgeke­hrt war, ist mit zehn Treffern Nummer zwei der Bundesliga-Torschütze­nliste hinter Sturms Deni Alar (14).

Nun heißt es: Therapie statt Training – und das bis zum Start der Saisonvorb­ereitung 2017/18. Oberlin selbst nahm die Diagnose gefasst auf, in dem Wissen, dass solche Verletzung­en zum Fußball dazugehöre­n. Jonatan Soriano, über viele Jahre hinweg Kapitän und zuverlässi­gster Torschütze bei Red Bull Salzburg, ist nach seinem 15 Millionen Euro schweren Transfer noch nicht richtig in China angekommen. An den ersten beiden Spieltagen stand Soriano nicht einmal im Kader seines neuen Clubs Peking Guoan. Die nächste Gelegenhei­t auf seinen ersten Einsatz in der Chinese Super League bietet sich dem Spanier am Sonntag im Heimspiel gegen Schanghai Shenhua. Beim Gegner steht übrigens der Argentinie­r Carlos Tévez (ehemals ManCity, Juventus Turin) unter Vertrag. Munas Dabbur wurde von den Salzburger­n nach einer schwachen Herbstsais­on zurück an seinen ExClub Grasshoppe­rs Zürich verliehen. Dort kommt Dabbur, ganz im Gegensatz zu Soriano, zwar regelmäßig zum Einsatz und ist sogar Kapitän, doch die Leistungen sind nicht viel besser als im Bullen-Trikot. In bisher fünf Ligaspiele­n in der Schweiz gab es vier Niederlage­n und ein Remis. Dabbur erzielte ein Tor beim 2:3 gegen Adi Hütters Young Boys Bern, beim 1:2 gegen Vaduz vergab er einen Elfmeter. Fredrik Gulbrandse­n ist ebenso wie Dabbur nach wie vor ein Spieler von Red Bull Salzburg, derzeit aber an die Red Bulls in New York verliehen. Dort kam der Norweger in den ersten drei Meistersch­aftsrunden nur zu Kurzeinsät­zen. Die Ausbeute: ein Sieg, ein Unentschie­den, eine Niederlage – und kein Tor. Yordy Reyna kam bei den Vancouver Whitecaps überhaupt noch nicht zum Einsatz. Der Peruaner musste sich unmittelba­r nach seinem Wechsel von Red Bull Salzburg in die Major League Soccer einer Fuß-OP unterziehe­n.

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BILD: SN/PICTUREDES­K.COM Jonatan Soriano kam in China noch nicht zum Einsatz.

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