Der Brexit wird nur Verlierer haben
Was uns nicht gefällt: Die Brexit-Verhandlungen werden zwei Jahre dauern, für Großbritannien ist der Chefverhandler David Davis und für die EU Michael Barnier, eine Gütertrennung von gewaltigen Ausmaßen. In den 44 gemeinsamen Jahren sind 22.833 Richtlinien, Entscheidungen und Verordnungen entstanden, die zwischen den Partnern ihre Gültigkeit verlieren. Jede einzelne muss neu ausgehandelt werden!
In manchen Bereichen ist Großbritannien am längeren Hebel, so stammt der gesamte Nordsee-Heringsfang aus Britischen Gewässern. Machen die Briten künftig dicht für EU-Fischer, wird es für uns teurer werden.
Auf anderen Gebieten hat die EU die überlegene Position, Beispiel Luftverkehr: Mit dem Brexit verlieren Britische Luftlinien ihre Landeerlaubnisse in der EU. Ein neues Luftfahrtabkommen kann das ändern.
Das große Problem bei der ganzen Sache ist, nach spätestens 24 Monaten müssen alle Verhandlungen abgeschlossen und der neue Vertrag unterschrieben sein. Das ist nur zu schaffen, wenn die Verhandlungspartner pro Arbeitstag mit 40 Themen einig sind. Wenn nicht, dann könnten sie einstimmig verlängern, was unwahrscheinlich ist.
In diesem Fall scheidet Großbritannien ohne neuen Vertrag aus der Europäischen Union aus. Dann könnten die Briten nur noch die allgemeinen Verträge der Welthandelsorganisation nutzen. Aber auch ihren neuen Standpunkt in der WTO (Welthandelsorganisation), müssten sie neu verhandeln. Somit werden diese Verhandlungen schwierig und für beide Partner und deren Bevölkerung nur zum Nachteil gereichen. Ing. Wolfgang Hauck