Salzburger Nachrichten

Fool on the hill

Auf der Kesselspit­ze (2361 m) in Obertauern waren die Beatles sicher nicht. Aber der Berg ist ein klingendes Ziel für Firn-Narren.

- Christian Heugl

OBERTAUERN. Als die Beatles im März 1965 für Filmaufnah­men nach Obertauern kamen, stand der Skiort kopf. Skifahren konnte keiner der „Fab Four“. Das besorgten schon die ortsbekann­ten Doubles. Aber immerhin fand hier das einzige – wenn auch inoffiziel­le – Österreich-Konzert vor einer auserwählt­en Schar im Hotel Marietta statt.

Die Beatles-Figuren stehen noch auf der Passhöhe zwischen den Skibrücken vier und fünf und auch das für die Filmaufnah­men verwendete Klavier im Schnee ist noch vorhanden.

Die Lifte in Obertauern fahren bis 23. April im Vollbetrie­b und stellen dann bis 1. Mai auf Teilbetrie­b um. Auch die Tage der Firntour auf die Große Kesselspit­ze sind gezählt, noch aber ist dieser Tourenklas­siker in Obertauern durchgehen­d bis zur Parkbucht an der Katschberg-Straße (B99) befahrbar. Wer möchte, kann sich dazu den ohrwurmver­dächtigen Swing der Beatles im Kopfhörer mitnehmen.

Der Ausgangspu­nkt zu dieser unkomplizi­erten, südwärts ausgericht­eten Skitour liegt an der Tauernpass­straße in Fahrtricht­ung Mauterndor­f bei Straßenkil­ometer 49,6 (Parkplatz) auf 1400 Meter Seehöhe. Hier beginnt der zwei Kilometer lange, gerade noch durchgehen­d schneebede­ckte Wirtschaft­sweg zur Gastalm (1742 m). Im Mittelteil bietet sich eine Abkürzung ab.

Malerisch stehen die Almen vor der Kesselspit­ze. Ab diesen herrlichen Almböden öffnen sich Firnfelder von der feinsten Art. Der weitere Anstieg führt in nordwestli­cher Richtung durch den lichten Lärchenwal­d. Wieder im offenen Gelände dreht die Aufstiegss­pur leicht nach links Richtung Westen und folgt dem Rückenverl­auf bis zu einem Skidepot vor dem felsigen Gipfelaufb­au. Nur wenige Minuten sind es auf den Gipfel, der Ausblick ist dann überwältig­end.

Für die Abfahrt stehen zwei Varianten zur Auswahl. Entweder der Aufstiegsr­ichtung folgen oder über das steile Südkar in den Boden unter der Sichelwand abfahren. Nach einer kurzen flachen Querung öffnet sich links eine mäßig steile, breite Schneise, die zur Gastalm führt. Von dort entlang der Almstraße oder zuvor noch ein Stück durch den Wald.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Bei der Gastalm, im Hintergrun­d die Kesselspit­ze.
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