Red Bull Salzburg zieht in der Liga davon
Josip Radosevic entschied beim 1:0 mit einem Freistoß den Schlager gegen Sturm für Red Bull Salzburg. Der Treffer des Mittelfeldspielers freute auch den Bullen-Trainer ganz besonders.
Beim 1:0-Heimsieg gegen Sturm Graz notierten die 14.000 Fans das zwölfte Ligaspiel in Folge ohne Niederlage. Die Verfolger schwächeln.
SALZBURG. Red Bull Salzburg marschiert Richtung vierten Meistertitel in Folge. Der 1:0-Sieg gegen Sturm Graz am Sonntag war bereits das zwölfte Ligaspiel in Folge ohne Niederlage. Bei zwölf Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Altach stellt sich nur noch die Frage, wie früh der Titel in trockenen Tüchern sein wird.
Dass man mit der Besetzung seiner Ersatzbank Überlegenheit demonstrieren kann, zeigte SalzburgTrainer Óscar García. Er ließ mit Takumi Minamino seinen aktuell besten Torschützen ebenso draußen wie Wanderson, Xaver Schlager, Duje Caleta-Car und Cup-Held Amadou Haidara. Dafür rückte Valentino Lazaro neben Hee-Chan Hwang in den Angriff vor, Stefan Lainer bekam eine offensive Rolle rechts im Mittelfeld zugedacht.
Diese Formation sorgte zwar für ein flottes Spiel nach vorn, dem aber kaum zwingende Chancen entsprangen. Stets verfehlte der letzte Pass sein Ziel, sodass trotz klarer Überlegenheit nach einer halben Stunde noch kein Salzburger Torschuss zu Buche stand. Dann aber hätte das erste Tor fallen müssen: Nach einer verunglückten Abwehr der Grazer war die Frage eigentlich nur noch, ob Konrad Laimer selbst abschließt oder Hwang den Treffer erzielen würde. Verteidiger Fabian Koch witterte den Pass auf Hwang und machte die Riesenchance der Salzburger zunichte (34.). In der 44. Minute kam dann der Ball nach Traumpass von Josip Radosevic zwar bei Hwang an, seinen Heber parierte Torhüter Christian Gratzei aber mit starkem Reflex. Schließlich war noch bei einem Flugkopfball von Lazaro kurz vor der Pause ein Abwehrbein im Weg.
Am Charakter des Spiels änderte sich nach Seitenwechsel nicht viel. Die Bullen leisteten viel Laufarbeit, die Grazer liefen hinterher und leisteten erbitterten Widerstand. Was hilft in so einer Situation meistens? Richtig, auf Standards setzen. Es gab nach Foul am agilen Valon Berisha Freistoß. Radosevic nahm Maß und erwischte mit seinem wuchtigen, halbhohen Schuss Sturm-Torhüter Gratzei auf dem falschen Fuß – 1:0 nach 56 Minuten.
Bei Sturm Graz war zwar das Bemühen erkennbar, es fehlte den Steirern aber die Klasse, um ernsthaft auf den Ausgleich drängen zu können. Im Gegenteil, Salzburg bestimmte weiter ganz klar das Geschehen. Laimer erkämpfte in der letzten Aktion vor seiner Auswechslung den Ball, bediente Hwang, doch der an diesem Tag glücklose Südkoreaner traf nur die Stange (72.).
Weil der Meister es verabsäumte, den Deckel draufzumachen, war der Sieg sogar in letzter Sekunde noch in Gefahr: Aus einem Getümmel heraus kam plötzlich der eingewechselte Philipp Huspek frei zum Abschluss, aber Torhüter Alexander Walke war auf dem Posten. Unschön war noch das Finale: Stefan Hierländer sah nach einem Tritt gegen Wandersons Knie in der Nachspielzeit zu Recht die Rote Karte.
Konrad Laimer sah die hektische Schlussphase locker: „Auch ich habe unzählige Schläge auf die Füße bekommen, aber das ist eben Fußball. Bei einem Spitzenspiel werden auch Emotionen frei.“Óscar García freute sich mit seinem Matchwinner, der zuletzt oft auf der Ersatzbank hatte Platz nehmen müssen: „Radosevic hatte eine schwierige Saison, kam zu wenigen Einsätzen.“Gegen Sturm empfahl sich der technisch starke Mittelfeldspieler für eine Vertragsverlängerung.