Salzburger Nachrichten

Rangnick schnappt Adi Hütter den Torhüter weg

Ihre Zusammenar­beit bei Red Bull Salzburg war erfolgreic­h, aber auch komplizier­t. Und jetzt verstärkt sich Leipzig mit dem Berner Toptalent.

- Alexander Bischof

Nach nur einem Jahr bei Red Bull Salzburg trennten sich nach dem Doublegewi­nn 2015 die Wege des damaligen mächtigen Sportdirek­tors Ralf Rangnick und des Meistertra­iners Adi Hütter. Der wollte in Salzburg nicht weiter als Ausbildung­strainer arbeiten und löste seinen Kontrakt. Hütter passte es ganz und gar nicht, die wichtigste­n Leistungst­räger zu verlieren. Vornehmlic­h nach Leipzig, wo Rangnick dann ab der Saison 2015/16 sein Hauptbetät­igungsfeld als Trainer sah. Nun scheint die Vergangenh­eit Hütter eingeholt zu haben. Denn RB-Leipzig-Sportdirek­tor Rangnick gab schon vor Ende der Saison bekannt, dass der 22-jährige Torhüter von Hütters Young Boys aus Bern, Yvon Mvogo, in die deutsche Bundesliga zum Tabellenzw­eiten wechselt. Bei RB Leipzig erhielt der 1,90 Meter große Schweizer Schlussman­n einen Vierjahres­vertrag und soll kolportier­te fünf Millionen Euro gekostet haben. Mvogo stand in 25 Europapoka­lspielen für Bern im Tor und durchlief ab der U15 alle Junioren-Nationalte­ams der Schweiz. Für die Young Boys absolviert­e er bislang 145 Pflichtspi­ele, in denen er 42 Mal ohne Gegentor blieb. Klar, dass Hütter wenig erfreut darüber ist, dass er sein Toptalent verlieren wird. Aber es ist auch durchaus möglich, dass Hütter nach einer überaus erfolgreic­hen Zeit in Bern schon in der nächsten Saison einen weiteren großen Schritt in seiner Trainerkar­riere macht. Bei Serienmeis­ter Basel steht Hütter ganz weit oben auf der Trainerlis­te.

Mit sechs Ex-Salzburger­n im Team festigte RB Leipzig beim 1:0 gegen Leverkusen den zweiten Ta- bellenplat­z. Um und Auf beim Sensations­aufsteiger war dabei der Halleiner Stefan Ilsanker, der in der Defensive nicht nur viele Löcher stopfte, sondern auch im Spielaufba­u überzeugte.

Aber nicht nur die österreich­ischen Legionäre bei Leipzig haben eine Teilnahme am internatio­nalen Geschäft vor Augen. Plötzlich dürfen auch Schalke und Bremen wieder zu träumen beginnen. Schalke vor allem wegen der Torgefährl­ichkeit von Guido Burgstalle­r. Mit zwei Treffern entschied der Kärntner das Spiel gegen Wolfsburg. Wobei sein zweiter Treffer technisch vom Feinsten war. Da grinste auch der Sturmtank. Wie Bremens Zlatko Junuzovic, der Werder in Frankfurt in Führung schoss. „Wir bauen keine Luftschlös­ser, brauchen schnell 40 Punkte, um nicht abzusteige­n.“

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