Ein Mädchen als gehört mit zum
In Hintersee geht beim Palmumzug ein echter Esel mit. Die Prozession ist ein Publikumsmagnet.
Die erste Besucherin kommt schon eine halbe Stunde vor Beginn der Prozession. Sie sei aus Hof angereist, sagt die Frau, die mit ihrem Palmbuschen vor dem Feuerwehrhaus in Hintersee steht. Der Grund des Ausflugs: „Ich wollte mir einmal den echten Esel ansehen.“Die Palmprozession in Hintersee ist mittlerweile eine Attraktion geworden. Es ist der einzige Umzug im Bundesland Salzburg, bei dem ein echter Esel zum Einsatz kommt.
Schnell füllt sich der Platz vor dem Feuerwehrgebäude. Rund 200 Besucher kommen, um ihre Palmbuschen weihen zu lassen und um den Esel zu sehen. Den großen Auftritt hat in diesem Jahr die Eselstute Paula. Sie gehört dem Lenzenbauern in Hallwang. Die Seniorbauern Burgi und Hans Golser schafften sich vor Jahren aus Liebhaberei Esel an. „Meiner Frau hat ein Esel zu Hause nicht gereicht“, sagt Hans Golser grinsend und deutet mit dem Finger auf sich. Seit rund acht Jahren hilft die Familie den Hinterseern mit einem Esel aus. Zuvor kam das Tier von einem einheimischen Bauern. Als der keine Esel mehr hatte, sprang die Familie Golser gern ein. „Schade ist halt nur, dass wir den Umzug in Hallwang deshalb immer verpassen“, sagt Burgi Golser.
Der verstorbene Hinterseer Pfarrer Franz Krispler führte den Brauch im Jahr 1980 wieder ein. Bis zum 18. Jahrhundert gab es in Salzburg zahlreiche Umzüge mit echten Eseln. Erzbischof Colloredo ließ das Treiben verbieten. Bis zu seinem Tod im Jahr 2004 ritt auch der Thomataler Pfarrer Valentin Pfeifenberger am Palmsonntag auf einem echten Esel. Jetzt gibt es diesen Brauch in Salzburg nur noch in Hintersee.
Hier sitzt allerdings nicht der Pfarrer auf dem Esel, sondern ein Ministrant, oder genauer: eine Ministrantin. Heuer ist die zehnjährige Katharina Weikl an der Reihe. Das Reiten des Esels sei fast schon eine Familientradition, sagt Mutter Eva. „Meine beiden Brüder sind auch schon am Palm-